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Die Wirtschaftsschule – Verdienste und Entwicklungsperspektiven ...

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<strong>Die</strong> Zukunft der <strong>Wirtschaftsschule</strong> in Bayern aus Sicht der SPD<br />

<strong>Die</strong> Zukunft der <strong>Wirtschaftsschule</strong> in Bayern<br />

aus Sicht der SPD<br />

Karin Pranghofer<br />

<strong>Wirtschaftsschule</strong>n in Bayern zeichnet aus, dass sie Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler, die sich überwiegend<br />

aus der Hauptschule rekrutieren, einen fast 100prozentigen Vermittlungserfolg (93 %) in eine duale<br />

Berufsausbildung verschaffen. Durch ihren engen Bezug zur Arbeitswelt kann die <strong>Wirtschaftsschule</strong><br />

innovative Bildungsimpulse setzen, da gerade die Praxisnähe ein großer Pluspunkt des Unterrichts<br />

an einer <strong>Wirtschaftsschule</strong> ist. In Übungsfirmen lernen die Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler die Realität der<br />

Arbeits- <strong>und</strong> Firmenwelt kennen <strong>und</strong> werden für das spätere Berufsleben fit gemacht. Teamfähigkeit,<br />

Eigenverantwortung, Selbständigkeit <strong>und</strong> innovatives Denken sind für die Absolventen einer <strong>Wirtschaftsschule</strong><br />

keine Fremdwörter <strong>und</strong> erleichtern den späteren Einstieg in die Berufswelt. Daraus<br />

resultiert, dass die Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler, die sich für die <strong>Wirtschaftsschule</strong> entscheiden, gute<br />

Chancen auf dem kaufmännischen <strong>und</strong> verwaltenden Arbeitsmarkt haben.<br />

Bei der <strong>Wirtschaftsschule</strong> handelt es sich aus unserer Sicht in erster Linie um eine berufliche Schule.<br />

Sie ist berufsvorbereitend <strong>und</strong> vermittelt eine allgemeine Bildung <strong>und</strong> eine berufliche Gr<strong>und</strong>bildung<br />

im Berufsfeld Wirtschaft <strong>und</strong> Verwaltung. In der vierjährigen <strong>Wirtschaftsschule</strong> beginnt dies bereits<br />

ab der 7. Klasse. Gr<strong>und</strong>sätzlich möchten wir an dieser Stelle bereits die Frage aufwerfen, ob denn<br />

nicht die Festlegung auf eine Ausbildungsrichtung in der siebten Klasse als verfrüht anzusehen ist<br />

<strong>und</strong> einem Gr<strong>und</strong>bestand von breitem Wissen gr<strong>und</strong>sätzlich entgegen steht. Außerdem ist nicht auszuschließen,<br />

dass gerade in diesem Schüleralter die Spezialisierung auf eine Ausbildungsrichtung<br />

einer umfassenden Charakter- <strong>und</strong> Persönlichkeitsbildung im Wege steht. Keinesfalls darf es, wie<br />

von einigen Wirtschaftsschulträgern einmal angedacht wurde, eine Ausdehnung des Wirtschaftsschulangebotes<br />

nach unten, d.h. bereits ab Klasse 5 <strong>und</strong> 6, geben. Wir dürfen Kinder mit 10 Jahren<br />

nicht schon in berufliche Schubladen sortieren <strong>–</strong> die vorhandenen Schubladen des Schulsystems<br />

sind schlimm genug. Wenn es eine Ausdehnung der <strong>Wirtschaftsschule</strong>n geben soll, kann es nur einen<br />

Weg nach oben geben. Darüber lassen wir gerne mit uns reden.<br />

<strong>Die</strong> bayerische SPD-Landtagsfraktion setzt langfristig allerdings auf ein anderes Konzept, nämlich<br />

die Gemeinschaftsschule. <strong>Die</strong> große Idee hinter der Gemeinschaftsschule: Mehr Bildungsgerechtigkeit<br />

<strong>und</strong> mehr Bildungschancen durch gemeinsames Lernen bis zur zehnten Klasse. Gemeinschaftsschule<br />

bedeutet nicht nur Lernen ohne Übertrittsdruck, sondern gleichzeitig auch ein individuell<br />

auf die Fähigkeiten der Schülerin oder des Schülers ausgerichtetes Lernkonzept. Schule orientiert<br />

sich am Potenzial <strong>und</strong> an den Talenten der Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler <strong>und</strong> nicht umgekehrt. <strong>Die</strong><br />

Gemeinschaftsschule bietet alle Schulabschlüsse an bzw. bereitet auf den Übertritt in die Oberstufe<br />

des Gymnasiums vor. Unser Prinzip: Nur mit den besten Voraussetzungen <strong>und</strong> Angeboten kann<br />

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