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Die Wirtschaftsschule – Verdienste und Entwicklungsperspektiven ...

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4.1.3 Rückmeldung der Schüler/innen<br />

Kooperation der <strong>Wirtschaftsschule</strong> mit Haupt- bzw. Mittelschulen: Erste Erfahrungen<br />

<strong>Die</strong> Schüler/innen fühlen sich eindeutig als Wirtschaftsschülerinnen <strong>und</strong> -schüler. Darauf legen sie<br />

großen Wert. Sie verbringen ihre Pausen meist in der <strong>Wirtschaftsschule</strong> <strong>und</strong> halten sich in Freist<strong>und</strong>en<br />

dort auf. Auch an Aufräumaktionen in der <strong>Wirtschaftsschule</strong> nehmen sie freiwillig <strong>und</strong> ohne Aufforderung<br />

teil. <strong>Die</strong> Jugendlichen wollen sich nach eigenen Aussagen bewusst von der Mittelschule<br />

abgrenzen <strong>und</strong> sich als zur <strong>Wirtschaftsschule</strong> gehörend sehen <strong>und</strong> so wahrgenommen werden.<br />

Sie erkennen, dass der Umgang der Schüler/innen miteinander an der <strong>Wirtschaftsschule</strong> ein anderer<br />

ist, als an der Mittelschule. Dabei stört sie vor allem das jüngere Schülerklientel mit deren für ihre<br />

Altersstufe wohl üblichen Auseinandersetzungen, Beleidigungen <strong>und</strong> kleineren Raufereien.<br />

<strong>Die</strong> Schüler/innen melden zurück, dass die Kollegen der Mittelschule anders agieren als die Kollegen<br />

der <strong>Wirtschaftsschule</strong>. Sie beziehen dies vor allem auf den respektvollen Umgang mit ihnen. Sie<br />

kritisieren, dass sie einerseits von Vertretungslehrkräften der Mittelschule als Hauptschüler/innen<br />

bezeichnet werden, was ihnen andererseits auch bei nicht in der Kooperationsklasse unterrichtenden<br />

Wirtschaftsschulkollegen widerfährt.<br />

<strong>Die</strong> Schüler/innen selbst stellen fest, dass sie dem Unterricht der Mittelschullehrkräfte nicht mit der<br />

gleichen Aufmerksamkeit folgen wie dem der Lehrer/innen der <strong>Wirtschaftsschule</strong>. <strong>Die</strong>ses Phänomen<br />

bezieht sich vorwiegend auf die Jugendlichen, die zuvor die kooperierende Mittelschule besucht<br />

haben. So erklärt sich, warum die Klasse D 8 c von einigen als arrogant eingestuft wird.<br />

Insgesamt zeigen die Wirtschaftsschüler kein Verständnis dafür, dass sie in den Räumen der Mittelschule<br />

unterrichtet werden, obwohl sich das Gebäude der <strong>Wirtschaftsschule</strong> in unmittelbarer<br />

Nähe befindet. Sie fühlen sich dadurch ausgegrenzt <strong>und</strong> benachteiligt, was durch eine schlechtere<br />

Ausstattung des Klassenzimmers an der Mittelschule <strong>und</strong> dem nicht immer reibungslos verlaufenden<br />

Informationsfluss untermauert wird.<br />

4.2 Zusammenarbeit mit den Erziehungsberechtigten<br />

<strong>Die</strong> Wahl für die dreistufige <strong>Wirtschaftsschule</strong> ist von Seiten der Erziehungsberechtigten weniger<br />

eine bewusste Wahl für diese Schulform, sondern eher die Suche nach einer Alternative zu den<br />

bisherigen Schulen für ihr Kind. <strong>Die</strong> Eltern sind froh, einen Weg weg von der Mittel- bzw. Hauptschule<br />

gef<strong>und</strong>en zu haben. Für Eltern von Schülern, die vorher das Gymnasium oder die Realschule besucht<br />

haben, ist es eine echte Alternative. <strong>Die</strong>se Eltern schätzen sehr das persönliche Engagement der<br />

Wirtschaftsschulkollegen.<br />

Ein großer Pluspunkt für die Erziehungsberechtigten ist die geringe Schülerzahl (im Schuljahr 2010/11:<br />

23 Schüler/innen) in der Klasse des Modellversuchs. Dadurch wird ein individuelles Eingehen auf den<br />

Einzelnen mehr als in großen Klassen ermöglicht. Gerade die Schüler/innen, die an den Zubringerschulen<br />

gescheitert sind, schätzen diesen „familiären“ Rahmen.<br />

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