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Die Wirtschaftsschule – Verdienste und Entwicklungsperspektiven ...

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<strong>Die</strong> <strong>Wirtschaftsschule</strong> <strong>–</strong> <strong>Verdienste</strong> <strong>und</strong> <strong>Entwicklungsperspektiven</strong> einer bayerischen Schulart<br />

108<br />

• <strong>Die</strong> Sprachkompetenz muss erhöht werden. <strong>Die</strong>s gilt sowohl für die erste Fremdsprache Eng-<br />

lisch als auch für die (freiwillige) Möglichkeit einer weiteren Fremdsprache, meist wohl Franzö-<br />

sisch oder Spanisch.<br />

• <strong>Die</strong> Übungsfirma als Alleinstellungsmerkmal der <strong>Wirtschaftsschule</strong> muss in der bisherigen Form<br />

erhalten bleiben, sie sollte eher ergänzt <strong>und</strong> ausgebaut werden. <strong>Die</strong> Vernetzung der Übungsfirmen<br />

durch die Übungsfirmenzentrale, d. h. der Außenkontakt, ist eine notwendige Bedingung<br />

für eine sinnvolle, praxisorientierte Arbeit. Um eine weitere Vernetzung mit den Fremdsprachen<br />

zu bekommen, sollte dieser Verb<strong>und</strong> über die bayerischen Landesgrenzen <strong>und</strong> auch den deutschen<br />

Sprachraum hinaus vorangetrieben werden. <strong>Die</strong> Übungsfirma darf nicht zur „Schülerfirma“<br />

degenerieren. <strong>Die</strong>s würde weder dem Qualitätsanspruch der <strong>Wirtschaftsschule</strong> noch<br />

dem Alleinstellungsmerkmal gerecht werden. <strong>Die</strong> Übungsfirma muss ein wesentliches Qualitätsmerkmal<br />

der <strong>Wirtschaftsschule</strong> bleiben. Für die Übungsfirmenarbeit sind klare Bildungsstandards<br />

erforderlich, die für alle Übungsfirmen gelten. Wünschenswert wäre auch eine Abschlussprüfung<br />

in Unterrichtsfach „Übungsfirma“.<br />

• <strong>Die</strong> Projektarbeit muss gestärkt <strong>und</strong> in Richtung Projektmanagement weiterentwickelt werden.<br />

Dazu sind klare Bildungsstandards auch für die Projektarbeit erforderlich. Wie das Unterrichtsfach<br />

„Übungsfirma“ erfüllt das Fach „Projektarbeit“ die heute zunehmend notwendigen Forderungen<br />

nach einem ganzheitlichen <strong>und</strong> schüleraktiven Unterricht im Sinne der Handlungsorientierung.<br />

• Daten- <strong>und</strong> Textverarbeitung sollten in Richtung Information <strong>und</strong> Kommunikation weiter entwickelt<br />

werden. Auf gute Kenntnisse in der Textverarbeitung jedoch darf nicht verzichtet werden;<br />

dies wäre kontraproduktiv zu den praktischen Anforderungen der Wirtschaft <strong>und</strong> dem Qualitätsanspruch<br />

der <strong>Wirtschaftsschule</strong>. Auch darf die Datenverarbeitung nicht als reine Anwendung<br />

verstanden werden. Hinterfragen <strong>und</strong> Verstehen sind gerade in diesem vielfach sensiblen<br />

Bereich notwendige Gr<strong>und</strong>bedingungen in einer globalen vernetzten Welt.<br />

• <strong>Die</strong> Handlungsorientierung <strong>und</strong> das eigenständige vernetzte Arbeiten neben der Arbeit in den<br />

Übungsfirmen <strong>und</strong> in der Projektarbeit sind auszubauen, im Sinne einer fächerübergreifenden<br />

Arbeit.<br />

• <strong>Die</strong> <strong>Wirtschaftsschule</strong> kann ihrer Aufgabe jedoch nur gerecht werden, wenn sie nicht weiterhin<br />

bewusst oder fahrlässig von den Schülerströmen abgeschnitten wird. <strong>Die</strong> aus unserer Sicht<br />

falsche Entscheidung einer sechsstufigen Realschule kann zwar gesellschaftspolitisch nicht<br />

kurzfristig revidiert werden, die Politik ist jedoch zumindest verpflichtet, Wege zu suchen, z. B.<br />

durch verstärkte Information vor allem auch im Gr<strong>und</strong>schulbereich, um Eltern <strong>und</strong> Kindern aufzuzeigen,<br />

dass es neben dem Übertritt an Gymnasium oder Realschule weitere, seit Jahrzehnten<br />

praktisch bewährte Wege gibt, erfolgreich in Schule <strong>und</strong> Beruf zu sein, eben durch den Besuch<br />

einer <strong>Wirtschaftsschule</strong>. Derzeit wird die Politik dieser Informationspflicht nicht gerecht.

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