Die Wirtschaftsschule – Verdienste und Entwicklungsperspektiven ...

Die Wirtschaftsschule aus der Sicht des VLB
Die Wirtschaftsschule 1 aus der Sicht des
Verbandes der Lehrer an beruflichen
Schulen in Bayern e.V. (VLB) 2
Berthold Schulter
Vorbemerkung
Die Quellenlage des VLB, besser die seines für die Wirtschaftsschulen lange „zuständigen“ „Quellflusses“
Verband der Diplomhandelslehrer in Bayern (VDH), ist sehr dürftig: Das Archiv ist seit der
Neugründung des VLB 1991 verschollen, wahrscheinlich versehentlich „entsorgt“ worden.
Der Autor schöpft aus eigener Erfahrung im Verband seit seiner Referendarzeit 1961, in den verschiedensten
Funktionen des Verbandes, angefangen vom Schriftführer über den Vorsitz auf
Bezirksebene, Referent auf Landesebene und Landesvorsitzender des VDH, dann stellvertretender
Vorsitzender im VLB, Ehrenvorsitzender und heute noch „aktiver“ Seniorenvertreter im VLB.
Neben der Freundschaft mit den beiden Nestoren der Wirtschaftsschule (Dr. Hans Lochner und
Prof. Dr. Waldemar Siekaup) schöpft der Autor ferner aus der – wenn auch kurzen – Tätigkeit im
Kultusministerium als Referent für die kaufmännischen Schulen (also auch der Wirtschaftsschulen),
aus den „Mitteilungen des VDH“ (1965 – 1992) und den „akzenten“ des VLB seit 1992 sowie
aus Gesprächen mit früheren und aktuellen Funktionsträgern des VDH bzw. VLB.
Häufige Zitate sollen für Authentizität stehen – wohl wissend um die Gefahr der Langatmigkeit und
des Anekdotenhaften.
1 Der Begriff „Wirtschaftsschule“ löste in Bayern mit dem „Gesetz über das berufliche Schulwesen“ vom 15. Juni
1972 den der traditionellen „Handelsschule“ ab. Im übrigen Bundesgebiet bestehen die „Handelsschulen“ bis heute
weiter. Dort steht der Begriff „Wirtschaftsschule“ als Überbegriff für alle kaufmännischen beruflichen Schulen, also
auch z. B. die kaufmännischen Berufsschulen umfassend. Hier wird „Wirtschaftsschule“ synonym für Handelsschule
verwendet.
2 Der „Verband der Lehrer an beruflichen Schulen in Bayern e.V.“ (VLB) entstand 1991 als Neugründung des bisherigen
„Verband(es) der Diplom-Handelslehrer in Bayern e.V.“ VDH (seit 1949) und des „Verband(es) der Bayerischen
Berufsschullehrer e.V.“ VBB (seit 1949). Dem VBB hatte sich 1977 der dritte „Quellfluss“ des heutigen VLB, der
„Verband der Bayerischen Landwirtschaftslehrer“ VBL, (ebenfalls seit 1949) angeschlossen.
Bereits 1925 hatten sich Diplom-Handelslehrer in Bayern zu einem Verband zusammengeschlossen. Im 3. Reich ging
dieser Fachverband – wie alle Lehrerverbände – durch die Zwangseingliederung in einer nationalsozialistischen
Einheitsorganisation unter. Vom Vorläuferverband sind keinerlei Unterlagen bekannt, so dass sich die Ausführungen
notgedrungen auf die Zeit nach dem 2. Weltkrieg beschränken.
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