29.12.2012 Aufrufe

Die Wirtschaftsschule – Verdienste und Entwicklungsperspektiven ...

Die Wirtschaftsschule – Verdienste und Entwicklungsperspektiven ...

Die Wirtschaftsschule – Verdienste und Entwicklungsperspektiven ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Der Unterricht in den wirtschaftlichen Kernfächern (DV, TV, ReWe, BW, VWL, WM)<br />

Der Unterricht in den wirtschaftlichen<br />

Kernfächern (DV, TV, ReWe, BW, VWL, WM)<br />

Christian J. Büttner<br />

Keine andere bayerische Schulart trägt ihre Ausbildungsrichtung so konkret im Namen, wie die <strong>Wirtschaftsschule</strong>.<br />

Als Berufsfachschule vermittelt die bayerische <strong>Wirtschaftsschule</strong> den Schülerinnen<br />

<strong>und</strong> Schülern neben allgemeinbildenden Lerninhalten, berufliche Inhalte, die sich in Theorie <strong>und</strong> Praxis<br />

einander ergänzen um sie so „… besonders gut auf die Berufsausbildung oder die Berufstätigkeit<br />

im Bereich von Wirtschaft <strong>und</strong> Verwaltung […] vorzubereiten.“ (Bayerisches Staatsministerium für<br />

Unterricht <strong>und</strong> Kultus, Wissenschaft <strong>und</strong> Kunst 1992, S. 4) Des Weiteren ist es Ziel <strong>und</strong> Anspruch der<br />

<strong>Wirtschaftsschule</strong> besonders gut für Schüler geeignet zu sein, „… die Freude haben an der Lösung<br />

praktischer Aufgaben […], an der Arbeit im konkreten wirtschaftlichen Zusammenhängen […] <strong>und</strong><br />

denen der Umgang mit Menschen Spaß macht.“ (Bayerisches Staatsministerium für Unterricht <strong>und</strong><br />

Kultus, Wissenschaft <strong>und</strong> Kunst 1992, S. 3)<br />

Vergleicht man die Bildungsziele der <strong>Wirtschaftsschule</strong> aus dem Jahr 1992 mit den Forderungen<br />

nach dem Denken in Zusammenhängen, der Durchdringung betriebswirtschaftlicher Problemstellungen<br />

sowie dem prozessorientierten Handeln, die die Ausbildungsbetriebe <strong>und</strong> die Arbeitswelt<br />

von den Absolventen der <strong>Wirtschaftsschule</strong> im Jahr 2011 (Amman 2011; Prechtl 17. <strong>und</strong> 18. Februar)<br />

fordern, wird die <strong>Wirtschaftsschule</strong> ihrem Bildungsauftrag mehr als gerecht. In der Diskussion um<br />

die Neustrukturierung der <strong>Wirtschaftsschule</strong> wird jedoch immer wieder kritisch festgestellt, dass die<br />

<strong>Wirtschaftsschule</strong> den Anforderungen der heutigen Arbeitswelt <strong>und</strong> der nachgelagerten Schulen<br />

nur noch bedingt genügt. Ergebnisse aus einer Erhebung zum Lernverhalten der Schülerinnen <strong>und</strong><br />

Schüler an der Städtischen <strong>und</strong> Staatlichen <strong>Wirtschaftsschule</strong> Nürnberg unterstreichen dies. So hinterfragen<br />

nur knapp ein Drittel der Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler eines Abschlussjahrganges Lerninhalte<br />

<strong>und</strong> Sachverhalte „oft“ oder „sehr oft“ auf ihren Sinn <strong>und</strong> ihre Richtigkeit, oder verknüpfen diese mit<br />

Inhalten <strong>und</strong> Beispielen aus anderen Unterrichtsfächern. Des Weiteren wenden die Befragten vor<br />

allem Wiederholungsstrategien zum Einprägen der Unterrichtsinhalte an <strong>und</strong> sind es gewohnt diese<br />

lediglich unkritisch wiederzugeben. (Büttner 2011)<br />

Es besteht also eine Diskrepanz zwischen dem Bildungsauftrag, den Bildungszielen <strong>und</strong> deren unterrichtlichen<br />

<strong>und</strong> schulorganisatorischen Umsetzung.<br />

273

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!