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Die Wirtschaftsschule – Verdienste und Entwicklungsperspektiven ...

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<strong>Die</strong> <strong>Wirtschaftsschule</strong> aus der Sicht des VLB<br />

Andererseits entfalteten die Verbände für die Volksschullehrer, für die Realschullehrer <strong>und</strong> die Gym-<br />

nasiallehrer keine nennenswerten Aktivitäten für „ihre“ Lehrer, die zum Teil auch Mitglieder in ihren<br />

„angestammten“ Berufsverbänden waren. <strong>Die</strong> <strong>Wirtschaftsschule</strong> war vergleichsweise wohl einfach<br />

zu klein. Das schloss natürlich eine bildungspolitische Einflussnahme nicht aus.<br />

Der Realschullehrerverband griff die <strong>Wirtschaftsschule</strong>n zuweilen ganz unverblümt <strong>und</strong> polemisch<br />

<strong>–</strong> d.h. ohne nachprüfbare Argumente <strong>–</strong> an. „Zur <strong>Wirtschaftsschule</strong>: Auch dem Ministerium muss<br />

bekannt sein, dass die Schulart eigentlich keinen Stellenwert mehr haben kann, die St<strong>und</strong>entafel<br />

schlichtweg wirklichkeitsfremd ist. Es soll ja schon Pläne gegeben haben, diese Schulart, da durch<br />

die Realschule besser abgesichert, aufzulösen. Ungeachtet der verdienstvollen Arbeit der Lehrkräfte<br />

kann doch nicht wegdiskutiert werden, dass diese Schulart viele „geborene Hauptschüler“ auf- bzw.<br />

wegnimmt <strong>und</strong> auch nicht mehr hergibt. Eingreifen mag da aber niemand, von durchaus erkennbaren<br />

Ausnahmen vor Ort abgesehen.“ 9<br />

Das war selbst an der <strong>Wirtschaftsschule</strong> unterrichtenden Realschullehrerinnen/lehrern zu viel:<br />

„Besonders betroffen <strong>und</strong> persönlich beleidigt hat mich Ihr erneuter Ausfall gegen die <strong>Wirtschaftsschule</strong>.<br />

Ihnen ist aus den unterschiedlichsten Schriftwechseln bekannt, wie haltlos Ihre Behauptungen<br />

sind, <strong>und</strong> dennoch stellen Sie sie immer wieder auf. Warum nur? …“ 10<br />

Der VDH konnte den Realschullehrerverband bzw. den Autor, Herrn Stamm, nur mit hohem argumentativen<br />

Aufwand u. a. über die abl <strong>–</strong> die Arbeitsgemeinschaft bayerischer Lehrerverbände <strong>–</strong> in der<br />

beide Verbände Mitglied waren (<strong>und</strong> sind) „stoppen“.<br />

Der BLLV hatte zeitweise eine eigene Fachgruppe „berufliche Schulen“ <strong>–</strong> sie trat aber eher in „kooperativer<br />

Absicht“ hervor, z. B. 1979 als sie das 10. Pflichtschuljahr als Berufsgr<strong>und</strong>schuljahr an der<br />

Berufsschule forderte.<br />

1.2.2 Fachlehrer an <strong>Wirtschaftsschule</strong>n<br />

<strong>Die</strong> Fachlehrer für die „technischen Fächer“ Kurzschrift <strong>und</strong> Maschinenschreiben, später Textverarbeitung,<br />

<strong>–</strong> von Anfang an im VDH <strong>–</strong> sahen ihre spezifischen Interessen nicht immer von den selbstverständlich<br />

vorherrschenden Diplom-Handelslehrern vertreten. Sie hatten natürlich Mitspracherecht;<br />

häufig <strong>–</strong> wenn auch nicht durchgängig <strong>–</strong> durch einen eigenen Referenten; dieser war zuweilen aber<br />

wieder ein Diplom-Handelslehrer (über Jahre Prof. Dr. Siekaup). Strittig war lange die besoldungsmäßige<br />

Einordnung der kaufmännischen Fachlehrer. Ihre Gleichstellung mit den <strong>–</strong> bedeutend zahlreicheren<br />

<strong>–</strong> gewerblichen Fachlehrern an den gewerblichen Berufsschulen scheiterte auch in Bezug auf<br />

das St<strong>und</strong>enmaß lange an der objektiv „minderen“ Ausbildung.<br />

9 Hermann Stamm in „<strong>Die</strong> Bayerische Realschule“, Heft 10 1987, S. 21 <strong>–</strong> Stamm war langjährig Mitglied des Vorstandes<br />

des BRLV.<br />

10 Mechthild Hohl-Friedrich, Brief an Hermann Stamm, zitiert nach „Mitteilungen“ 6/1987, S. 50. <strong>–</strong> Hohl-Friedrich war<br />

langjährig als Realschullehrerin an einer <strong>Wirtschaftsschule</strong> tätig.<br />

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