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Die Wirtschaftsschule – Verdienste und Entwicklungsperspektiven ...

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<strong>Die</strong> <strong>Wirtschaftsschule</strong>: <strong>Entwicklungsperspektiven</strong><br />

Weiterhin: <strong>Die</strong> <strong>Wirtschaftsschule</strong> gilt <strong>–</strong> schon jetzt allen sich selbst erfüllenden Voraussagen zum<br />

Trotz <strong>–</strong> als Verliererin in demographischen Wandel: <strong>Die</strong> <strong>Wirtschaftsschule</strong> ist nach der Prognose der<br />

Entwicklung der Zahl der Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler des bayerischen Kultusministeriums eine Verliererin<br />

im demographischen Wandel: Während die Zahl der Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler in Haupt- bzw.<br />

Mittelschule <strong>und</strong> <strong>Wirtschaftsschule</strong> bis 2015/16 auf etwa 75 % sinken wird, werden die Realschule<br />

<strong>und</strong> das Gymnasium etwa gleich bleiben (Güttler, Brütting & Schosser in diesem Band) . Insbesondere<br />

für die privaten <strong>Wirtschaftsschule</strong>n dürfte ein solcher Rückbau um 25 % problematisch sein,<br />

so dass Vorstöße zur Erhöhung des Marktvolumens, etwa durch den Ausbau nach unten, marktwirtschaftlich<br />

verständlich erscheinen.<br />

3. <strong>Entwicklungsperspektiven</strong> der <strong>Wirtschaftsschule</strong><br />

Zu Beginn jeder Entwicklung der <strong>Wirtschaftsschule</strong> muss die bayerische Bildungspolitik die Gretchenfrage<br />

klarstellen: Palliative oder kurative Reform der <strong>Wirtschaftsschule</strong>? Das heißt: <strong>Die</strong> Bildungspolitik<br />

muss die Frage beantworten, ob die weitere Entwicklung der <strong>Wirtschaftsschule</strong> palliativ<br />

angelegt ist, also nur der Schmerz einer Todgeweihten vermindert oder der Tod hinauszögert wird,<br />

oder ob es um eine kurative Entwicklung geht, also neue Optionen für ein neues Profil in einem<br />

sich wandelnden Umfeld erschlossen werden. Jenseits aller politischen Beteuerungen wird sich<br />

diese Frage durch das mittelfristige bildungspolitische Handeln beantworten. Eine kurative Entwicklung<br />

der <strong>Wirtschaftsschule</strong> sieht sich einem schwierigen Implementationsfeld gegenüber: Wenig<br />

bildungspolitische Aufmerksamkeit, also wenig Ressourcen, in einem komplizierten Geflecht diffuser<br />

<strong>und</strong> widerstreitender Interessen, mangelhafter Kooperation <strong>und</strong> starker Beharrungstendenzen. Aus<br />

diesem Gr<strong>und</strong> wird ein zweistufiges Modell vorgeschlagen. <strong>Die</strong> erste Stufe von Innovationen bewegt<br />

sich in den vorgegebenen rechtlichen Bahnen <strong>und</strong> führt vergleichsweise kurzfristig zu bedeutenden<br />

Änderungen in den Schulen ohne jedoch die volle Komplexität der Schulentwicklung als Organisations-,<br />

Unterrichts- <strong>und</strong> Personalentwicklung zu erlangen.<br />

3.1 <strong>Entwicklungsperspektiven</strong> der <strong>Wirtschaftsschule</strong> auf einer ersten<br />

Innovationsstufe<br />

<strong>Die</strong> Innovationen auf der ersten Stufe zeichnen sich durch die vorläufigen Ergebnisse des bisherigen<br />

Diskussionsprozesses ab. Meilensteine sind dabei vor allem die Diskussionsr<strong>und</strong>en im Herbst<br />

2010 <strong>und</strong> die Fachtagung „<strong>Die</strong> <strong>Wirtschaftsschule</strong> von morgen <strong>–</strong> Perspektiven einer traditionsreichen<br />

Schulart“ in Wildbad Kreuth (siehe Güttler <strong>und</strong> Denneborg in diesem Band, Güttler, 2011b, Allmansberger,<br />

2011; Allmansberger, Bodensteiner & Denneborg, 2011 sowie die relevanten Dokumente<br />

aus diesem Prozess). <strong>Die</strong> Änderungen könnten überwiegend schon für das Schuljahr 2012/2013<br />

vorgesehen werden.<br />

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