Die Wirtschaftsschule – Verdienste und Entwicklungsperspektiven ...

Die Wirtschaftsschule: Entstehung, Geschichte, heutiger Stand
• Neben Französisch sollen weitere Fremdsprachen als mögliche Wahlpflichtfächer in die Stun-
dentafel aufgenommen werden.
• Es soll eine höhere Gewichtung der Mündlichkeit in der Abschlussprüfung im Fach Englisch
angestrebt werden.
• Die Praxisorientierung der Wirtschaftsschule soll durch geeignete Maßnahmen, z. B. Bildung
von regionalen Netzwerken und Kooperationen mit Unternehmen und externe Partnern, Betriebspraktika
für Schüler und Lehrkräfte, gezielt gestärkt werden.
• Die Einführung von Intensivierungsstunden zur individuellen Förderung der „starken“ und
„schwachen“ Schülerinnen und Schüler wurde als besonders wichtig und ggf. auch als profilbildend
erachtet.“ (Allmansberger, 2011, S. 11)
Die Tagungsergebnisse werden im Ministerium ausgewertet, auf ihre Umsetzbarkeit geprüft und zu
einem möglichen Maßnahmenkatalog gebündelt. Anfang 2012 wird dieser Maßnahmenkatalog im
Rahmen einer weiteren, groß angelegten Fachtagung mit demselben Teilnehmerkreis erörtert und
beraten, bevor zum Schuljahr 2012/13 mit den ersten Veränderungen begonnen werden kann.
Im Reformprozess um die Wirtschaftsschule werden in den nächsten Monaten und in den nächsten
Jahren zahlreiche Arbeitsschritte gegangen werden müssen, als da wären: die Erarbeitung neuer
Stundentafeln und Lehrpläne, aber auch weitere, bekennende Schritte zu einer Erhöhung ihres
Bekanntheitsgrades und ihrer nachhaltigen Positionierung im Bayerischen Bildungswesen sind
denkbar. Hierzu zählen beispielsweise auch gezielte Maßnahmen zum Erhalt bzw. Ausbau von Studienseminaren
an Wirtschaftsschulen.
4.2 Ausgewählte Grundfragen
Aus den sicherlich zahlreichen, in diesem Kontext virulenten Fragestellungen, seien zwei noch kurz
umrissen:
1. Reichen schulorganisatorische und curriculare Maßnahmen für eine nachhaltige Neuausrichtung
der Wirtschaftsschule aus oder muss der Zugang zur Wirtschaftsschule strukturell reformiert werden,
um die Zukunft der Wirtschaftsschule langfristig zu sichern?
In diesem Zusammenhang ist die Frage zu stellen, ob der „Wirtschaftsschule von morgen“ auch
eine Ausdehnung nach unten (Jahrgangsstufe 6 oder 5) und/oder nach oben, z. B. nach dem
Muster der Handelsakademie (vgl. Zeller, 2005) ermöglicht werden soll. Diese Frage wird nur
im Rahmen umfassender bildungstheoretischer und (bildungs-)politischer Überlegungen zu
beantworten sein, ihre seriöse Beantwortung wird jedoch auch weiterhin eine Nagelprobe für die
Verantwortlichen aus Bildung, Wirtschaft sowie Wissenschaft und letztendlich Politik sein.
2. Werden neue Unterrichtsformen stärker Eingang in die Wirtschaftsschule finden?
In den bisherigen Überlegungen fand eine Auseinandersetzung um pädagogisch-didaktische
Konzepte, wie z. B. den Lernfeldansatz oder das selbstregulierte Lernen nur am Rande statt.
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