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Die Wirtschaftsschule – Verdienste und Entwicklungsperspektiven ...

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<strong>Die</strong> <strong>Wirtschaftsschule</strong> <strong>–</strong> <strong>Verdienste</strong> <strong>und</strong> <strong>Entwicklungsperspektiven</strong> einer bayerischen Schulart<br />

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Den positiven Erwartungen zum Trotz fällt die aktuelle Zwischenbilanz zur Integration von digita-<br />

len Medien in der Schule relativ bescheiden aus (Eickelmann, 2010; Wedekind, 2010). Ungeachtet<br />

der Unterschiede zwischen B<strong>und</strong>esländern <strong>und</strong> Schularten sind Computer <strong>und</strong> digitale Medien in<br />

Deutschland insgesamt gesehen vergleichsweise schlecht in der Schule verankert. <strong>Die</strong>s gilt in ähnlicher<br />

Weise auch für das Konzept des elektronisch unterstützten Lernens. Während E-Learning in den<br />

letzten Jahren ein wichtiges Thema in der Hochschullehre <strong>und</strong> der betrieblichen Bildung geworden<br />

ist, hat sich das Konzept im schulischen Bereich kaum durchsetzen können (Petko, 2010a). <strong>Die</strong>s<br />

liegt nicht zuletzt daran, dass mit dem Begriff des E-Learning vor allem zeit- <strong>und</strong> ortsunabhängiges<br />

Lernen verb<strong>und</strong>en wird, was mit der schulischen Realität (Präsenzpflicht) nicht unbedingt kompatibel<br />

ist. Im engeren Begriffsverständnis erscheint erst das Konzept des Blended Learning (Verbindung<br />

von Präsenz- <strong>und</strong> Online-Lernen) für eine schulische Umsetzung geeignet. Für ein solches mediengestütztes<br />

Lernen gibt es eine Vielzahl von Anwendungsszenarios, etwa zur Unterstützung didaktischer<br />

Arrangements im Unterricht, zur Intensivierung der Unterrichtsvor- <strong>und</strong> Nachbereitung oder<br />

zur Kooperation <strong>und</strong> Kollaboration über das Klassenzimmer hinaus (Petko, 2010a, S. 13). Alle diese<br />

Szenarios, vor allem aber die direkte Einbindung in den Unterricht, setzen eine adäquate technische<br />

Infrastruktur voraus.<br />

Ein umfassender Ansatz für eine solche Infrastruktur sind sog. „Notebook-Klassen“, welche die<br />

„konsequenteste Integration digitaler Medien in den Schulalltag“ darstellen (Wedekind, 2010, S. 252).<br />

<strong>Die</strong> Gr<strong>und</strong>idee lautet dabei: Jede Schülerin <strong>und</strong> jeder Schüler soll an einem (eigenen) Mobilcomputer<br />

im Unterricht arbeiten können. Unabhängig von den jeweils verwendeten Werkzeugen <strong>und</strong> Etikettierungen<br />

(Laptop vs. Notebook vs. Netbook vs. Tablet vs. ...) wird dieses Modell auch als One-to-One<br />

(1:1)-Computing bezeichnet.<br />

<strong>Die</strong> Integration digitaler Medien in den Schulalltag berührt als „Mehrebenenproblem“ (Breiter &<br />

Welling, 2010) verschiedenste Interessenbereiche <strong>und</strong> Anspruchsgruppen, die von der (Makro-)<br />

Ebene der Bildungspolitik über die Einzelschule <strong>und</strong> deren Rahmenbedingungen bis hin zur (Mikro-)<br />

Ebene der beteiligten Lehrpersonen <strong>und</strong> Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler reichen (Petko, 2010b, S. 31).<br />

Im schulischen Alltag stellt die Einführung von 1:1-Computing <strong>und</strong> Blended Learning die Beteiligten<br />

auch noch allzu oft vor große Herausforderungen. Für den Bereich der kaufmännischen Berufsbildung<br />

sind keine gültigen Standardprozeduren <strong>und</strong> Vorgehensmodelle verfügbar, weshalb auch<br />

hier, ähnlich wie für allgemeinbildende Schulen (Häuptle & Reinmann, 2006), vor allem Einzelfallstudien<br />

<strong>und</strong> Good Practice-Beispiele als Anhalt dienen müssen. Daher sollen in diesem Beitrag<br />

exemplarische Anforderungen <strong>und</strong> Potenziale der Umsetzung von Notebook-Unterricht <strong>und</strong> Blended<br />

Learning an der <strong>Wirtschaftsschule</strong> (WS) diskutiert werden. Am konkreten Fallbeispiel der Städtischen<br />

<strong>Wirtschaftsschule</strong> Schwabach werden (schul-) organisatorische Rahmenbedingungen, technische<br />

Umsetzungsaspekte, unterrichtliche Implikationen sowie Konsequenzen aufgezeigt. Da die WS<br />

Schwabach in das Universitätsschulnetzwerk des Bamberger Lehrstuhls für Wirtschaftspädagogik<br />

eingeb<strong>und</strong>en ist, konnten die mediendidaktischen Entwicklungen wissenschaftlich begleitet <strong>und</strong> der<br />

Notebook-Unterricht systematisch beforscht werden. Im Beitrag wird daher punktuell auf Ergebnisse<br />

der entsprechenden Studien Bezug genommen.

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