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Die Wirtschaftsschule – Verdienste und Entwicklungsperspektiven ...

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<strong>Die</strong> <strong>Wirtschaftsschule</strong> <strong>–</strong> <strong>Verdienste</strong> <strong>und</strong> <strong>Entwicklungsperspektiven</strong> einer bayerischen Schulart<br />

354<br />

werden, der sich an den gut ausgestatteten Übungsfirmen orientieren müsste. Hierbei geht es nicht<br />

nur um die technische <strong>und</strong> materielle Ausstattung, sondern auch um eine klare Definition von Kompetenzen,<br />

die im Rahmen der Übungsfirmenarbeit zu vermitteln <strong>und</strong> letztendlich kompetenzorientiert zu<br />

prüfen wären. Dass dies ein möglicher Weg auch für die <strong>Wirtschaftsschule</strong> sein kann, stellt Euler fest,<br />

wenn er schreibt, dass die bisherigen Erkenntnisse zu kompetenzorientierten Prüfung „im Übrigen<br />

nicht nur für die Berufsausbildung, sondern für nahezu alle Bildungsbereiche, sei es für solche<br />

in allgemein bildenden Schulen, in der Weiter- oder auch in der Hochschulbildung“ gelten (Euler,<br />

2011, S. 65). Der Gedanke, sich von typischen schriftlichen oder mündlichen Abschlussprüfungen<br />

zu lösen <strong>und</strong> sich einer praktischen, kompetenzorientierten Prüfungsform zu nähern kann mögliche<br />

Diskussionen über die Einbindung der Übungsfirmenarbeit in die bestehenden Abschlussprüfungen<br />

vermeiden helfen. <strong>Die</strong> Diskussion um kompetenzorientiere Prüfungen ist aktueller denn je (vgl. Euler<br />

2011) <strong>und</strong> hier bietet sich den Wirtschafsschulen ein weiteres mögliches Feld, zusätzliche Alleinstellungsmerkmale<br />

aufzubauen. Das Ausmaß des notwendigen Schulentwicklungsprozesses ist von<br />

Schule zu Schule unterschiedlich hoch <strong>und</strong> könnte manche Schule ohne Unterstützung überfordern.<br />

Eine Umsetzung des Szenarios 1 mit Abschlussprüfung müsste daher entweder zentral unterstützt<br />

werden oder im Rahmen einiger weniger Modellversuchsschulen im Vorfeld entwickelt werden. Eine<br />

sofortige Umsetzung erscheint hier wenig praktikabel.<br />

Übungsfirmenarbeit als Pflichtfach mit Abschlussprüfung <strong>–</strong> keine weiteren Modifikationen<br />

Stärken:<br />

Schwächen:<br />

• Aufwertung der Übungsfirmenarbeit<br />

• Ausbau der Alleinstellungsmerkmale<br />

• Vertiefung der praxisnahen Ausbildung<br />

Möglichkeiten:<br />

• St<strong>und</strong>enumfang könnte zu gering sein<br />

• hoher Koordinationsaufwand zwischen Theoriefächern<br />

<strong>und</strong> Praxis<br />

Gefahren:<br />

• Wahlpflichtfächer werden gestärkt, Stär- • finanzielle Belastung der Sachaufwandsträger<br />

kung der zweiten Fremdsprache <strong>und</strong> der<br />

Mathematik<br />

• Überlastung der Schulen durch Prüfung<br />

• Schulen könnten dem Ausmaß des Schulentwicklungsprozesses<br />

nicht gewachsen sein.<br />

Abb. 3: Stärke-Schwäche-Analyse der Üfa als Pflichtfach mit Abschlussprüfung<br />

2.1.1.2 <strong>Die</strong> Übungsfirmenarbeit als Pflichtfach ohne Abschlussprüfung<br />

Löst man sich vom Gedanken eines Abschlussprüfungsfaches <strong>und</strong> konzentriert sich auf den möglichen<br />

Nutzen eines verpflichtenden Unterrichtsfachs „Übungsfirmenarbeit“, so ist die schulindividuelle<br />

Umsetzung einer derartigen Vorgabe möglich. <strong>Die</strong>se Entscheidung führt, unter der Maßgabe<br />

der Beibehaltung der weiteren Unterrichtsfächer laut St<strong>und</strong>entafel, zu einer Erhöhung des<br />

Pflichtunterrichts um 3 Unterrichtsst<strong>und</strong>en je Woche. Eine derartige Modifikation bietet im Hinblick<br />

auf die Außenwirkung der Ausbildung an <strong>Wirtschaftsschule</strong>n deutlich Potential. <strong>Die</strong> Ausbildung<br />

aller Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler wäre praxisnäher, die Konzentration der Schüler könnte sich im<br />

Bereich der Wahlpflichtfächer auf die zweite Fremdsprache oder auf die Mathematik richten. <strong>Die</strong>s

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