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Die Wirtschaftsschule – Verdienste und Entwicklungsperspektiven ...

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<strong>Die</strong> <strong>Wirtschaftsschule</strong> <strong>–</strong> <strong>Verdienste</strong> <strong>und</strong> <strong>Entwicklungsperspektiven</strong> einer bayerischen Schulart<br />

304<br />

Das Fach „Musische Erziehung“ bietet durch seine Vielfältigkeit gr<strong>und</strong>sätzlich Verknüpfungsansätze<br />

zu anderen Fächern <strong>und</strong> bedarf eines schulweiten, fächerübergreifenden Ansatzes. Es darf nicht<br />

isoliert vom sonstigen Fächerkanon als allgemeinbildendes Fach unterrichtet werden, sondern<br />

„Musische Erziehung“ ist prädestiniert dafür, ein fächerübergreifendes Denken zu trainieren. Von<br />

entscheidender Bedeutung ist es, das Fach in einem ganzheitlichen Ansatz mit den Lernzielen <strong>und</strong><br />

Kompetenzstandards anderer, nicht von vorneherein benachbarter Fächer zu koppeln. Wichtig<br />

erscheint, das Fach „Musische Erziehung“ aus der Isolation im Fächerkanon zu lösen, aus dem<br />

allgemein bildenden Ansatz herauszuführen <strong>und</strong> als Schnittstelle zu positionieren. Im Fach Betriebswirtschaftslehre<br />

etwa können die Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler ein Marketing-Konzept entwerfen <strong>und</strong><br />

im Fach „Musische Erziehung“ umsetzen. Auch die Entwicklung eines Firmenlogos oder eines Werbespots<br />

stärkt die Selbsttätigkeit der Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler <strong>und</strong> macht deren Wirkungsweise<br />

begreifbar. In CAD-Projekten oder mit Hilfe von Powerpoint-Präsentationen können im Datenverarbeitungsunterricht<br />

betriebswirtschaftliche Aufgabenstellungen realisiert werden. In unterschiedliche<br />

Unterrichtsfächer verbindenden Projekten wie etwa Multimedia-Produktionen, visuell <strong>und</strong> akustisch<br />

gestützten Produktionen oder Theateraufführungen kann das Fach „Musische Erziehung zur Klammer<br />

werden.<br />

Der Kunstunterricht muss Teil der Medienerziehung werden. Ausgehend von der These, dass sowohl<br />

Bildwelten als auch Klangwelten die Lebenswelt der Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler, aber auch die<br />

moderne Kommunikations- <strong>und</strong> Medienlandschaft beherrschen, muss ein Lernbereich „Kommunikation<br />

<strong>und</strong> Medien“ gr<strong>und</strong>legende Kompetenzen vermitteln. <strong>Die</strong> Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler müssen die<br />

Fähigkeit erwerben, anhand ausgesuchter Beispiele aus Printmedien, optischen/akustischen Medien<br />

<strong>und</strong> dem Internet die Wirkungsweise von Werbemitteln zu begreifen <strong>und</strong> zu analysieren.<br />

Das Fach „Musische Erziehung“ kann beim bildungspolitisch derzeit nachhaltig eingeforderten<br />

handlungsorientierten Unterrichtskonzept eine Strahlkraft auf andere Fächer ausüben <strong>und</strong> eine richtungsweisende<br />

Funktion im Fächerkanon der <strong>Wirtschaftsschule</strong> übernehmen. Das Fach ist ja vom<br />

Ansatz per se handlungsorientiert. Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler können individuelle Lösungen selbst<br />

erarbeiten, in dem sie etwa im gestalterischen Segment bildnerisch-praktisch tätig werden. Durch<br />

manuelles Zeichnen oder Malen, Bauen <strong>und</strong> Werken können sie dem in letzter Zeit zunehmenden<br />

Trend gerecht werden, dass Wirtschaftsschulabsolventen immer häufiger den Wunsch nach einem<br />

Ausbildungsplatz in Handwerk <strong>und</strong> Technik äußern. Auch bei der Verwendung digitaler Medien stehen<br />

die Prinzipien der Selbsttätigkeit <strong>und</strong> der Handlungsorientierung im Vordergr<strong>und</strong>. Filmen, Fotografieren,<br />

Layouten oder das Erstellen von Werbe-Jingles erschließen den Jugendlichen praktisch<br />

<strong>und</strong> selbsttätig das Fachgebiet.<br />

Das Fach „Musische Erziehung“ fördert die Vermittlung von Schlüsselqualifikationen wie Teamfähigkeit<br />

<strong>und</strong> Sozialkompetenz, stärkt die Eigenverantwortlichkeit der Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler<br />

<strong>und</strong> deren Fähigkeit, Ergebnisse präsentieren zu können. Da Wirtschaft <strong>und</strong> Gesellschaft einem<br />

dynamischen Wandel unterworfen sind, stehen die Förderung der Lern-, Selbst- <strong>und</strong> Sozialkompetenz<br />

im Vordergr<strong>und</strong>. <strong>Die</strong> Arbeit im Team muss im Zentrum des Faches stehen <strong>und</strong> dem „Trend zu<br />

kooperativen Arbeitsformen“ (Wilbers, 2010, S. 6) strukturell Rechnung tragen. Das „Kooperative<br />

Lernen“ <strong>und</strong> die Kompetenz, im Team kreativ arbeiten zu können, stärken den selbstgesteuerten

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