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Die Wirtschaftsschule – Verdienste und Entwicklungsperspektiven ...

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<strong>Die</strong> <strong>Wirtschaftsschule</strong> <strong>–</strong> <strong>Verdienste</strong> <strong>und</strong> <strong>Entwicklungsperspektiven</strong> einer bayerischen Schulart<br />

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geringerer Konzentration <strong>und</strong> Desinteresse für das Fach äußert <strong>und</strong> in den Leistungen niederschlägt.<br />

<strong>Die</strong> St<strong>und</strong>enplanersteller legen den Mathematikunterricht häufig auf den Nachmittag oder vergeben<br />

Doppelst<strong>und</strong>en, dass die Einheiten nur auf zwei Wochentage verteilt sind. Viele Jugendliche können<br />

aber nicht mehr über einen längeren Zeitraum intensiv <strong>und</strong> aufmerksam Lernen. <strong>Die</strong> Erstellung der<br />

St<strong>und</strong>enpläne betrifft die Schulinterna. <strong>Die</strong> Mehrzahl der befragten Lehrkräfte bemängelte aber die<br />

derzeitige Situation an ihrer Schule. Dahingehend wäre eine realisierbare Reformmaßnahme für<br />

die <strong>Wirtschaftsschule</strong>n, die St<strong>und</strong>enpläne unter besonderer Berücksichtigung der Mathematik zu<br />

erstellen.<br />

3.4.4 Binnendifferenzierung mit Fördermaßnahmen<br />

Neben dem Pflicht- <strong>und</strong> Wahlpflichtfach leiten viele <strong>Wirtschaftsschule</strong>n weitere Schritte ein, um mit<br />

individuellen Maßnahmen die mathematischen Leistungen ihrer Lerner zu fördern. Hierfür bietet<br />

sich unter anderem ein Tutorensystem an, bei dem Schüler von Schülern lernen. Auch zusätzliche<br />

Förderkurse, auf freiwilliger oder verpflichtender Basis, eignen sich zur Differenzierung der Jugendlichen.<br />

Eine weitere Option wäre die Einführung eines Zusatzkurses für schwächere Lerner, die den<br />

Besuch der Fachoberschule anstreben. <strong>Die</strong> Krux dieser individuellen Methoden ist jedoch, dass<br />

meist diejenigen teilnehmen, die diese Angebote nicht benötigen. Weiterhin unterstützen solche<br />

Förderinstrumente nicht alle Schüler, sondern man holt nur vereinzelte zurück ins Boot.<br />

3.5 Maßnahmen im Bereich „Institution Fachoberschule“<br />

3.5.1 Förderung an der Fachoberschule <strong>–</strong> Zuckerbrot statt Peitsche?<br />

In den letzten Jahren steigt die Zahl der Schüler aus der Wahlpflichtfächergruppe H, die sich für<br />

den Besuch einer Fachoberschule entscheiden. Es entwickelt sich dabei der Trend, dass primär<br />

schwächere Absolventen des H-Zweiges diesen Weg einschlagen. Aufgr<strong>und</strong> der fehlenden Mathematikkenntnisse<br />

bedarf es einer besonderen mathematischen Förderung für diese Klientel, um ihm<br />

den Erwerb der Hochschulreife zu ermöglichen. <strong>Die</strong> vielen Unterstützungsprogramme stehen aber<br />

im Konflikt zum Ziel, den Schülern Selbstständigkeit zu vermitteln, bemängelt eine Wirtschaftsschullehrkraft.<br />

Neben den Fördermaßnahmen besteht die Option, den Zugang in die Fachoberschule zu<br />

beschränken. Da es jedoch die Pflicht eines jeden Lehrers sein soll, seine Schüler zu fördern <strong>und</strong><br />

zugleich das oberste Bildungsziel des Kultusministeriums eine Optimierung der Durchlässigkeit ist,<br />

gibt es einen Katalog an Maßnahmen, die an Fachoberschulen zur Förderung schwächerer Lerner<br />

eingesetzt werden.<br />

3.5.2 Einführung einer Vorklasse<br />

Im Schuljahr 2011/2012 beginnt an drei Fachoberschulen der Modellversuch „Vorklasse“. Das Angebot<br />

richtet sich, neben den Wirtschaftsschülern aus dem H-Zweig, an Absolventen des M-Zugs der<br />

Mittelschule <strong>und</strong> wird in den Ausbildungsrichtungen „Technik“ <strong>und</strong> „Wirtschaft“ angeboten. <strong>Die</strong><br />

Schüler erhalten in Deutsch, Englisch, Mathe <strong>und</strong> Physik bzw. Betriebswirtschaftslehre mit Rechnungswesen<br />

eine Intensivierung mit bis zu acht Unterrichtsst<strong>und</strong>en. <strong>Die</strong> St<strong>und</strong>entafel übernahm man

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