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Die Wirtschaftsschule – Verdienste und Entwicklungsperspektiven ...

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Erfolg von Absolventinnen <strong>und</strong> Absolventen der <strong>Wirtschaftsschule</strong> an der beruflichen Oberschule im Vergleich<br />

Auch für die Berufsoberschule ist es nicht unerheblich, welche Schulart während der Sek<strong>und</strong>arstufe<br />

besucht wurde. Überraschenderweise sind die Effekte deutlich stärker als bei der Fachoberschule,<br />

hatten die Autoren doch angenommen, dass die dazwischengeschaltete Berufsschule einen homogenisierenden<br />

Effekt ausübt. Sind die Vornoten, das Geschlecht <strong>und</strong> die Bedingungen an der Berufsoberschule<br />

identisch, so erzielt der Gymnasiast 2,8 Punkte mehr als der Wirtschaftsschüler.<br />

<strong>Die</strong> Heterogenität in den Klassenräumen der Berufsoberschule wird hier ebenfalls durch den Herfindahl-Index<br />

als Konzentrationsmaß gemessen. Er bewegt sich zwischen 0 (Homogenität) <strong>und</strong> 1<br />

(Heterogenität). Befinden sich in einer Klasse nur Schüler einer Herkunftsschulart strebt der Index<br />

gegen 0. Ist jede Herkunftsschule gleich stark vertreten, so strebt er gegen 1. Im Modell C war es<br />

aufgr<strong>und</strong> fehlender Informationen über die Klassenzugehörigkeit der Schüler nicht möglich den Index<br />

zu konstruieren, in Modell D aufgr<strong>und</strong> der Stichprobenreduzierung schon. Dort führte er zu einem<br />

signifikanten Ergebnis, dass der Notenschnitt ansteigt, je heterogener die Klassenstruktur wird.<br />

<strong>Die</strong> Schülerstärke im Abschlussjahrgang soll für die Schulgröße stehen. <strong>Die</strong>s gilt unter der Annahme,<br />

dass ein größeres Kollegium besser in der Lage ist, den Unterricht abzudecken <strong>und</strong> damit bessere<br />

Voraussetzungen für ein erfolgreiches Bestehen der Prüfungen durch die Schüler schafft. In Modell<br />

C war dies aufgr<strong>und</strong> fehlender Angaben über die Schulzugehörigkeit nicht möglich, während es im<br />

Modell zu keinem signifikanten Koeffizienten führt. Demnach hat die Schulgröße keinen messbaren<br />

Einfluss auf die Schülerleistungen. Dasselbe gilt für die Klassenstärke.<br />

Der Erklärungsbeitrag liegt in beiden Modellen über 30 Prozent. Das liegt im akzeptablen Bereich.<br />

Ab einem Bestimmtheitsmaß von mindestens 20 Prozent werden empirische Ergebnisse als evident<br />

angesehen. <strong>Die</strong>s gilt natürlich nur wenn kein fehlspezifiziertes Modell vorliegt, d.h. sorgfältige theoretische<br />

Überlegungen <strong>und</strong> Diagnostik vorher ging, da der Wert von R² durch die Hinzunahme weiterer<br />

unabhängiger Variablen so gut wie immer steigt.<br />

<strong>Die</strong> regressionsanalytischen Ergebnisse bei der BOS empfehlen ebenfalls, den Fokus auf das Unterrichtsfach<br />

Englisch an der <strong>Wirtschaftsschule</strong> zu legen, wenn eine Optimierung des Notendurchschnitts<br />

des Fachabiturs angestrebt wird. Der Koeffizient der Englischnote ist doppelt so hoch wie<br />

der der Mathematiknote. Zwischen den Herkunftsschularten existieren gravierende Unterschiede,<br />

was in den Augen der Autoren ausschlaggebend für weitere Forschungsarbeiten ist. Ebenso ist<br />

von Interesse, dass sich an der Berufsoberschule heterogene Klassenstrukturen positiv auf die<br />

Fachabiturprüfungen ausüben.<br />

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