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Die Wirtschaftsschule – Verdienste und Entwicklungsperspektiven ...

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<strong>Die</strong> <strong>Wirtschaftsschule</strong> als Gelenkstelle unterschiedlicher Bildungswege<br />

<strong>Die</strong> <strong>Wirtschaftsschule</strong> als Gelenkstelle<br />

unterschiedlicher Bildungswege<br />

Eva-Maria Schulz<br />

Der Umgang mit heterogenen Schülergruppen ist eine äußerst anspruchsvolle <strong>und</strong> oftmals kräftezehrende<br />

Aufgabe für Schulen <strong>und</strong> Lehrkräfte. Flexible Zugangsmöglichkeiten <strong>und</strong> durchlässige<br />

Schullaufbahnen fördern die Verschiedenheit der Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler an <strong>Wirtschaftsschule</strong>n<br />

<strong>und</strong> machen eine Auseinandersetzung mit der Herausforderung Heterogenität unverzichtbar.<br />

Jugendliche mit unterschiedlichen Bildungsbiographien, Berufswünschen, Interessen, Verhaltensweisen<br />

<strong>und</strong> soziokulturellen Hintergründen treffen an <strong>Wirtschaftsschule</strong>n aufeinander. Der vorliegende<br />

Artikel basiert auf den Ergebnissen der Masterarbeit „<strong>Die</strong> <strong>Wirtschaftsschule</strong> als Gelenkstelle<br />

unterschiedlicher Bildungswege“, die am Lehrstuhl für Wirtschaftspädagogik <strong>und</strong> Personalentwicklung<br />

des Fachbereichs Wirtschaftswissenschaften in Nürnberg verfasst wurde (Schulz, 2011).<br />

1. Perspektivenwechsel: Heterogenität als Chance für <strong>Wirtschaftsschule</strong>n<br />

<strong>Die</strong> von Schulleitern <strong>und</strong> Lehrkräften beschriebene Heterogenität an <strong>Wirtschaftsschule</strong>n muss nicht<br />

zwingend als „starke Berufserschwernis“ (Baumert & Lehmann, 1997, S. 211) verstanden werden.<br />

Forschungsbef<strong>und</strong>e zu individuellem Lernen in heterogenen Gruppen bestätigen, dass Verschiedenheit<br />

Vorteile für alle Beteiligten birgt (Ratzki, 2007, S. 69 ff). Für <strong>Wirtschaftsschule</strong>n kann der proaktive<br />

Umgang mit Vielfalt eine ganz besondere Chance darstellen: Durch passgenaue Förderung, Entwicklungsmöglichkeiten<br />

<strong>und</strong> Lernangebote, die exakt auf die spezifische Schülerklientel abgestimmt<br />

sind, schärfen <strong>Wirtschaftsschule</strong>n ihr jeweils individuelles Profil in der Region. Selbstverständlich<br />

eignen sich nicht für jede Schule die gleichen Förderansätze. Vielmehr sind Schulleitungen, Schulentwicklungsteams<br />

<strong>und</strong> Lehrkräfte aufgefordert, Differenzierungsmodelle zu entwickeln, auszuwählen<br />

<strong>und</strong> in der Art zu kombinieren, dass sie den Bedürfnissen der eigenen Schule <strong>und</strong> Schülerschaft<br />

gerecht werden.<br />

Wenn Schulleitungen <strong>und</strong> Lehrkräfte von <strong>Wirtschaftsschule</strong>n die Heterogenität ihrer Schülerklientel<br />

bejahen <strong>und</strong> ihr durch differenzierte Bildungsangebote Rechnung tragen, können unterschiedliche<br />

Fähigkeiten <strong>und</strong> Stärken innerhalb der Klassen <strong>und</strong> Schulen die Entwicklung aller Lernenden<br />

unterstützen. Würde jeder Schüler <strong>und</strong> jede Schülerin gemäß ihrer individuellen Begabung, ihrer<br />

Interessen <strong>und</strong> ihrer Leistungsfähigkeiten unterrichtet werden, so gäbe es keine „Versager“ <strong>und</strong><br />

keine „Sitzenbleiber“ mehr. Stattdessen wären Verschiedenheit <strong>und</strong> Andersartigkeit als gleichwertig<br />

anerkannt, respektiert <strong>und</strong> wertgeschätzt (Wischer, 2007, S. 33). Differenziertes Fördern <strong>und</strong> Fordern<br />

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