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Die Wirtschaftsschule – Verdienste und Entwicklungsperspektiven ...

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<strong>Die</strong> <strong>Wirtschaftsschule</strong> <strong>–</strong> <strong>Verdienste</strong> <strong>und</strong> <strong>Entwicklungsperspektiven</strong> einer bayerischen Schulart<br />

224<br />

Abb. 8: Notenwanderung (Punktzahl Deutsch) von der Mittleren Reife zur Fachhochschulreife (BOS).<br />

Eigene Berechnungen<br />

Wie es sich bereits andeutete, zeigt das Schaubild der Notenwanderung, dass der besagte Notenschock<br />

an der Berufsoberschule, im Vergleich zur Fachoberschule, ein seltener ausgeprägtes<br />

Phänomen ist. Zum einen kommen die Wirtschaftsschüler mit schlechteren Zensuren an die Berufsoberschule<br />

als ihre Kollegen an der Fachoberschule. Zum anderen fallen ihre Zensuren an der<br />

Berufsoberschule besser aus. Das Delta zwischen Vornote <strong>und</strong> Note der Abschlussprüfung ist damit<br />

deutlich kleiner. <strong>Die</strong> Hauptschüler bilden hier eine Ausnahme. <strong>Die</strong> Durchschnittsnoten der 11. Jgst.<br />

(=Vorklasse) stützen sich dabei auf 2.879 Schüler, davon 392 Wirtschaftsschüler. <strong>Die</strong>s stellt einen<br />

Anteil von 13,62 Prozent dar <strong>und</strong> liegt damit 5 Prozentpunkte über ihren Anteil in der darauffolgenden<br />

12. Jgst. In den Vorklassen befinden sich damit überproportional viele Wirtschaftsschüler <strong>und</strong><br />

innerhalb dieser Gruppe wiederum überproportional viele WS-H. Während 46 Prozent der WS-M die<br />

Vorklasse besuchten, waren es bei den WS-H mit 72 Prozent deutlich mehr. <strong>Die</strong> Autoren vermuten<br />

aufgr<strong>und</strong> der große Diskrepanz, dass es den WS-H an der Berufsoberschule nahe gelegt wird,<br />

sich in die Vorklasse einzuschreiben. In welchem Umfang dies geschieht oder ob bereits an der<br />

<strong>Wirtschaftsschule</strong> diese Laufbahnempfehlung ausgesprochen wird, darüber kann hier nur spekuliert<br />

werden. Den Autoren sind weder Forschungsarbeiten über den Übertritt der Wirtschaftsschüler an<br />

die Berufsoberschule bekannt, noch anderweitige Erkenntnisse darüber, in welchem Umfang sich<br />

Lehrkräfte der <strong>Wirtschaftsschule</strong> <strong>und</strong> der Berufsoberschule über die Übertrittsproblematik austauschen.<br />

<strong>Die</strong> Autoren empfehlen hierzu qualitative Forschungsarbeiten mit den Lehrerkollegien an<br />

Wirtschafts- bzw. Berufsoberschulen. Dabei kann ein komparativer Charakter verfolgt werden, da<br />

manche <strong>Wirtschaftsschule</strong>n an Berufsoberschulen angesiedelt sind, wie z. B. in Passau oder bei der<br />

Staatlichen Berufsoberschule Wirtschaft in München. Aufgr<strong>und</strong> der räumlichen <strong>und</strong> institutionellen<br />

Nähe läge dort ein intensiverer Austausch nahe. Betrachtet man sich z. B. das Münchner Beispiel,<br />

so finden sich dort nur 3 WS-H in der Vorklasse, während es 29 in der 12. Jgst. sind. Dass dort das<br />

Verhältnis so niedrig ist, widerspricht wiederum der Annahme, dass ein engerer Austausch zwischen<br />

den Kollegien zu einem häufigeren Vorklassenbesuch der WS-H führt. Allerdings kann dies nur<br />

exemplarisch <strong>und</strong> nicht verallgemeinernd gesehen werden.

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