29.12.2012 Aufrufe

Die Wirtschaftsschule – Verdienste und Entwicklungsperspektiven ...

Die Wirtschaftsschule – Verdienste und Entwicklungsperspektiven ...

Die Wirtschaftsschule – Verdienste und Entwicklungsperspektiven ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

<strong>Die</strong> <strong>Wirtschaftsschule</strong> aus Sicht der Landeselternvereinigung<br />

Einerseits sind aus Sicht der Eltern H-Zweig <strong>und</strong> M-Zweig der <strong>Wirtschaftsschule</strong> getrennt zu betrach-<br />

ten, andererseits hat sich die Stellung der <strong>Wirtschaftsschule</strong> im bayerischen Schulsystem nach den<br />

Erfahrungen der Eltern seit Einführung der sechsstufigen Realschule gr<strong>und</strong>legend geändert.<br />

Zunächst soll betrachtet werden, was für H- <strong>und</strong> M-Zweig gleichermaßen gilt. Neben der theoretischen<br />

Bildung ist in einem besonderen Umfang auch die praktische Anwendung des Gelernten Ziel<br />

des Unterrichts. Gerade in den Übungsfirmen, die schulübergreifend in einem Netzwerk mit anderen<br />

bayerischen, teilweise auch internationalen Übungsfirmen praxisorientiert zusammenarbeiten, vollziehen<br />

die Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler modellhaft die Tätigkeiten kaufmännischer Sachbearbeitung<br />

anhand konkreter Geschäftsfälle nach, die das Lernen steuern. Selbständiges, eigenverantwortliches,<br />

handlungsorientiertes Lernen zeichnet die <strong>Wirtschaftsschule</strong> damit seit Jahren in hervorragender<br />

Weise aus; Einblick in die Bedingungen <strong>und</strong> Denkweisen der Arbeitswelt, die allseits geforderten<br />

<strong>und</strong> notwendigen Schlüsselqualifikationen wie vernetztes Denken, verantwortliches Handeln sowie<br />

Kommunikations- <strong>und</strong> Kooperationsfähigkeit zeichnen die <strong>Wirtschaftsschule</strong> aus; diese Form des<br />

Lernens <strong>und</strong> Erfahrens waren <strong>und</strong> sind aus Elternsicht ein Garant für den Erfolg dieser besonderen<br />

Schulart. Neben der Arbeit in den Übungsfirmen darf auch die Einbindung in das berufliche Schulwesen<br />

unterschätzt werden. <strong>Die</strong> nicht <strong>Wirtschaftsschule</strong> ist damit nicht nur eine Alternative gegenüber<br />

den weiteren Schulen der Sek<strong>und</strong>arstufe I, die zum Mittleren Schulabschluss führen, sondern eine<br />

wichtige Ergänzung.<br />

Gleichermaßen gilt für beide Zweige die „Heilung“ des zu frühen Selektierens. <strong>Die</strong> Einführung der<br />

sechsstufigen Realschule hat die Situation der <strong>Wirtschaftsschule</strong> gr<strong>und</strong>sätzlich verändert, wie die<br />

damaligen Vertreter der Eltern der <strong>Wirtschaftsschule</strong> befürchtet hatten. <strong>Die</strong> <strong>Wirtschaftsschule</strong> leistet<br />

damit als Gegengewicht zur Auslese <strong>und</strong> Sortierung der Schüler, aber auch zum höheren Risiko einer<br />

Schullaufbahnfehlentscheidung <strong>und</strong> „Sackgasse“ im allgemeinen Schulwesen einen unverzichtbaren<br />

bildungs- <strong>und</strong> sozialpolitischen Beitrag. An der Qualität der <strong>Wirtschaftsschule</strong> hat das nichts geändert,<br />

wohl aber an den Schülerströmen, auch aus Unkenntnis vieler Eltern, ist die <strong>Wirtschaftsschule</strong><br />

doch eine relativ kleine Schulart.<br />

Eine frühe, möglicherweise zu frühe Entscheidung für eine weiterführende allgemein bildende Schule<br />

wird, wie die Erfahrungen zeigen, den Begabungen des Schülers oft nicht gerecht: der Druck in den<br />

3. <strong>und</strong> 4. Klassen an der Gr<strong>und</strong>schule, über den die Eltern allerorts mit steigender Tendenz klagen,<br />

zeigt, dass bei einem nicht geringen Teil der Schüler entweder die Leistungsstärken weniger auf<br />

allgemein-theoretischer, sondern mehr auf angewandter Ebene liegen oder dass die Entwicklung<br />

später auf eine vielseitigere <strong>und</strong> effizientere wirtschaftsberufliche Ausbildung hinzielt. <strong>Die</strong> <strong>Wirtschaftsschule</strong><br />

bietet die notwendige <strong>und</strong> Erfolg versprechende Alternative mit hoher Qualität.<br />

2.1 Der H-Zweig als erfolgreicher Weg in die Berufswelt<br />

Aus Sicht der Eltern war <strong>und</strong> ist der H-Zweig mit der Möglichkeit, trotz eines geringen Anteils an<br />

Mathematik den Mittleren Schulabschluss zu erreichen, eine gute Möglichkeit, kaufmännische oder<br />

soziale Berufe zu erlernen, die den Mittleren Schulabschluss erfordern. <strong>Die</strong>se sinnvolle Möglichkeit<br />

sollte nicht unterschätzt werden, hat sie doch in der Vergangenheit vielen Absolventen gute Wege in<br />

eine erfolgreiche Zukunft, vor allem auch in qualifizierte kaufmännische Berufe, geebnet.<br />

105

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!