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Die Wirtschaftsschule – Verdienste und Entwicklungsperspektiven ...

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<strong>Die</strong> <strong>Wirtschaftsschule</strong> <strong>–</strong> <strong>Verdienste</strong> <strong>und</strong> <strong>Entwicklungsperspektiven</strong> einer bayerischen Schulart<br />

324<br />

5.3 Projektarbeit als Notbehelf<br />

Situation: Es ist eine Tatsache, dass die Berufsfindung für immer mehr Jugendliche zu einem immer<br />

größeren Problem wird. <strong>Die</strong> Gründe hierfür sind vielfältig <strong>und</strong> müssen an dieser Stelle nicht diskutiert<br />

werden. Jedenfalls sind die Schulen mehr <strong>und</strong> mehr gefordert. Aus diesem Gr<strong>und</strong> wird mit Unterstützung<br />

des Ministeriums an vielen anderen Schularten damit bereits offensiv umgegangen. Auch die<br />

<strong>Wirtschaftsschule</strong>n unterstützen vielfältig. Doch dazu sind Lehrerst<strong>und</strong>en nötig, die man z. T. bei der<br />

Projektarbeit einsparen kann.<br />

Lösungsvorschlag: Isolierte Einzelmaßnahmen, Bewerbertraining, Workshops zu Vorstellungsgesprächen<br />

mit Vertretern der Wirtschaft, Zusammenarbeit mit der Arbeitsagentur, scheinen jedoch<br />

nicht den gewünschten Erfolg zu haben. Eine zusätzliche St<strong>und</strong>e Berufsfindung für die <strong>Wirtschaftsschule</strong>n<br />

wäre wünschenswert.<br />

5.4 Projektarbeit als „letzte Rettung“<br />

Situation: <strong>Die</strong> Schülerschaft an <strong>Wirtschaftsschule</strong>n, insbesondere im städtischen Umfeld hat sich<br />

erheblich in den letzten 10 Jahren verändert. Eine extreme Heterogenität ist festzustellen, <strong>und</strong> zwar<br />

in allen Bereichen <strong>und</strong> in unterschiedlicher Eingriffstiefe: fachlich, sprachlich, sozialkompetent, kulturell.<br />

Um diesen Herausforderungen zu begegnen, sind aber die wenigsten Lehrkräfte ausgebildet.<br />

Lösungsvorschlag:<br />

Sofort: Entlastungsst<strong>und</strong>en für (Multiplikatoren-)Fortbildung z. B. in den Bereichen interkulturelle<br />

Schule, Deutsch in allen Fächern, inklusive Schule wären zielführend. Externe Hilfe für die Schulen<br />

durch neue Stellen für Sozialpädagogen, Psychologen an den einzelnen Schulen direkt könnte dieses<br />

Paket sinnvoll ergänzen.<br />

Langfristig: <strong>Die</strong> Ausbildungsinhalte für Lehrkräfte müssen durch ein vielfältiges Angebot an o. a.<br />

Zusatzqualifikationen angepasst werden.<br />

6. Bilanz<br />

Es wäre kontraproduktiv, „Projektarbeit“ einem anderen Wirtschaftsfach anzugliedern oder gar<br />

unterzuordnen, da ein wesentlicher Vorteil dieses Faches in der relativen Freiheit der Themenwahl<br />

liegt. <strong>Die</strong> vielfältigen Themen motivieren <strong>und</strong> interessieren die Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler in hohem<br />

Maße.<br />

Außerdem ist „Projektarbeit“ eines der wenigen Fächer, das bereits seit zehn Jahren bei den Anforderungen<br />

moderner Lehrpläne im Sinne der Kompetenzorientierung angekommen ist.<br />

„Projektarbeit“ sollte also unbedingt aufgewertet werden, indem mindestens die Rahmenbedingungen<br />

optimiert werden, damit sie ihre offensichtlichen Vorteile zum Wohle der Schülerinnen <strong>und</strong><br />

Schüler ausspielen kann.

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