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Die Wirtschaftsschule – Verdienste und Entwicklungsperspektiven ...

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Der Fremdsprachenunterricht in der <strong>Wirtschaftsschule</strong><br />

Ein gr<strong>und</strong>ständiges Sprachangebot in den Migrantensprachen für deutsche Muttersprachler par-<br />

allel zu der Ausbildung für Migranten einzurichten erscheint aufgr<strong>und</strong> der hohen Sprecherzahl mit<br />

adäquater bilingualer Kompetenz wenig sinnvoll, zumal im Rahmen einer dreijährigen Ausbildung nur<br />

ein Niveau A2 bis höchstens B1.1 des gemeinsamen europäischen Referenzrahmens für Fremdsprachen<br />

(GER) erreichbar ist.<br />

<strong>Die</strong>s impliziert jedoch nicht, dass der gr<strong>und</strong>ständige Fremdsprachenunterricht in den anderen o.g.<br />

„Handelssprachen“ ebenfalls nicht sinnvoll erscheint, da in diesen Fällen nicht auf eine hohe Zahl an<br />

kompetenten bilingualen Sprecher zurückgegriffen werden kann.<br />

2. Englisch<br />

Bereits mit dem sog. „Hamburger Abkommen“ vom 28.10.1964 wurde Englisch als erste Fremdsprache<br />

in der Sek<strong>und</strong>arstufe I etabliert (vgl. KMK, 1964) <strong>und</strong> ist heute mit fünf Mal mehr nicht-nativen<br />

Sprechern als Muttersprachlern (vgl. Crystal, 2010: S. 370) aus der schulischen Bildung nicht mehr<br />

wegzudenken.<br />

Der Englischunterricht an der <strong>Wirtschaftsschule</strong> selbst folgt dem Primat der Authentizität <strong>und</strong> ist<br />

handlungsorientiert. Dabei steht die aktive Sprachproduktion im Vordergr<strong>und</strong>, wobei der Fokus auf<br />

Verständlichkeit <strong>und</strong> nicht auf sprachlicher Korrektheit ruht (vgl. Fachlehrplan Englisch <strong>Wirtschaftsschule</strong>,<br />

2000). Aufgr<strong>und</strong> der bipolaren Schulausrichtung muss der Englischunterricht nicht nur den<br />

allgemeinsprachlichen Anforderungen an einen mittleren Bildungsabschluss Rechnung tragen, sondern<br />

auch fachsprachliche Aspekte im Hinblick auf die berufsbildende Ausbildung berücksichtigen.<br />

Dabei wird die Unterrichtskonzeption weiter erschwert durch die Heterogenität der in die <strong>Wirtschaftsschule</strong><br />

eintretenden Lernergruppen <strong>und</strong> ihrer fremdsprachlichen Lernerfahrungen. Das<br />

englischsprachige Kompetenzspektrum in der vierstufigen <strong>Wirtschaftsschule</strong> zum Beispiel reicht<br />

von einfachen syntaktischen Strukturen unter Verwendung des simple presents, simple past <strong>und</strong> des<br />

Einsatzes von will zum Ausdruck von Zukünftigem aus dem Hauptschulenglischunterricht über die<br />

Realschulbildung mit der aktiven Beherrschung von Haupt- <strong>und</strong> Nebensatzgefügen, der Verwendung<br />

von simple present, present progressive, simple past, past progressive <strong>und</strong> present perfect sowie will<br />

<strong>und</strong> going to zum Ausdruck von Zukünftigem bis hin zum gymnasialen Englischunterricht mit simple<br />

present, present progressive, simple past, past progressive <strong>und</strong> present perfect sowie will <strong>und</strong> going<br />

to zum Ausdruck von Zukünftigem sowie dem ger<strong>und</strong> <strong>und</strong> der aktiven Verwendung komplexerer<br />

Syntax (vgl. dazu auch entsprechende Lehrwerke wie z. B. New Highlight 1 <strong>und</strong> 2, Go ahead 1 <strong>und</strong> 2<br />

sowie English G 2000 Band 1 <strong>und</strong> 2).<br />

Obgleich der Unterricht in der Eingangsklasse zunächst eine „Konsolidierung des jeweils voraussetzbaren<br />

Gr<strong>und</strong>lagenwissens im Bereich von Lexik <strong>und</strong> Grammatik anstreben“ (Fachlehrplan Englisch<br />

<strong>Wirtschaftsschule</strong>, 2000) muss, ist eine umfassende binnendifferenzierende Vorgehensweise unter<br />

Ausnutzung der bereits zur Stärkung der Kommunikation im Lehrplan enthaltenen Klassenteilung<br />

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