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Die Wirtschaftsschule – Verdienste und Entwicklungsperspektiven ...

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Der Fremdsprachenunterricht in der <strong>Wirtschaftsschule</strong><br />

Gelebte Mehrsprachigkeit in der Schulklasse bietet jedoch nicht nur die Chance der kontrastiven<br />

Fremdsprachenvermittlung, sondern kann auch zum Auf- <strong>und</strong> Ausbau interkultureller Kompetenz<br />

genutzt werden, wobei sich der dabei erfolgende Rückgriff auf die kulturellen Prägungen von<br />

Nicht-Deutschen-Muttersprachler nicht nur auf den Fremdsprachenunterricht erstreckt. Durch den<br />

Vergleich der eigenen Kultur mit derjenigen der Mitschülerinnen <strong>und</strong> Mitschüler mit Migrationshintergr<strong>und</strong><br />

werden kulturelle Unterschiede <strong>und</strong> deren Thematisierung noch präsenter <strong>und</strong> immanenter<br />

als dies bei den bereits im Lehrplan vorgesehen Projekten, wie z. B. Schülerbriefwechsel, möglich ist<br />

(vgl. Lehrplan <strong>Wirtschaftsschule</strong>, 1992: S. 22f).<br />

Neben der o.g. eher spontan, situativen Integration von Mehrsprachigkeit <strong>und</strong> dem Ausbau interkultureller<br />

Kompetenz wäre die curriculare Integration von Migrantensprachen eine sinnvolle Ausbildungsergänzung.<br />

Ein solcher Ausbau der fremdsprachlichen Lehre in der <strong>Wirtschaftsschule</strong> erfährt<br />

insbesondere dadurch einen hohen Stellenwert, als die zweite <strong>und</strong> dritte Generation der Migranten<br />

zwar über eine durchaus angemessene mündliche Kompetenz in der Migrantensprache verfügen,<br />

die schriftliche Ausdrucksfähigkeit allerdings häufig nicht sehr hoch ist. Eine curriculare Einbettung<br />

dieser Fertigkeitsvermittlung würde nicht nur dazu beitragen, die Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler zu kompetenten<br />

bilingualen Sprechern auszubilden, sondern auch im Gegensatz zu einer Konzeption dieses<br />

muttersprachlichen Unterrichts als schulisches Zusatzangebot eine Stigmatisierung der Teilnehmer<br />

(vgl. Eurydice, 2009: S. 21) vermeiden helfen. Das dabei zu berücksichtigende Sprachenportfolio<br />

kann sich wiederum an den Hauptmigrationsströmen orientieren.<br />

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