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Die Wirtschaftsschule – Verdienste und Entwicklungsperspektiven ...

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Berufssprachliche Förderung an der <strong>Wirtschaftsschule</strong><br />

Bolten hat 1991 die Fachsprache der Wirtschaft, die für die <strong>Wirtschaftsschule</strong> relevant ist, in drei<br />

Schichten nach der Textsorte <strong>und</strong> dem Kommunikationspartner unterteilt:<br />

Textsorten Kommunikationspartner<br />

(a) Theoriesprache<br />

Wissenschaftler, Studenten (VWL, BWL, Jura,<br />

Monographien, Forschungsberichte, Lehrbü- Politik), Unternehmensführer, Stabsstellenleiter,<br />

cher u. a.<br />

Bereichsleiter, Wirtschaftspolitiker<br />

(b) Berufssprache<br />

Geschäftsberichte, Bilanzen, Verträge, Proto- überwiegend die unter (a) Genannten, Vertreter<br />

kolle, branchen- <strong>und</strong> fachbezogene Zeitschriften des operativen Managements, Fachjournalisten,<br />

<strong>und</strong> Zeitungsartikel, inter- <strong>und</strong> innerbetriebliche Fachübersetzer <strong>und</strong> -dolmetscher<br />

Besprechungen u. a.<br />

(c) Fachbezogene Umgangssprache<br />

überwiegend die unter (a) <strong>und</strong> (b) Genannten,<br />

Geschäftsbriefe, Werbespots, Prospekte, popu- Vertreter der Ausführungsebene in Unternehlärwissenschaftliche<br />

Texte zum Wirtschaftsgeschehen,<br />

Verkaufsverhandlungen u. a.<br />

men, Konsumenten<br />

Tab. 1: Vertikale Schichtung von Fachsprachen (Bolten, 1991, S. 75)<br />

Fachkommunikation in der <strong>Wirtschaftsschule</strong> findet auf der Ebene der Berufssprache statt, da die<br />

Lehrkraft schriftlich <strong>und</strong> mündlich auf einem mittleren Abstraktionsgrad mit ihren Schülerinnen <strong>und</strong><br />

Schülern kommuniziert. Sie versucht dabei, die wissenschaftlich formulierten Fachinhalte an die<br />

Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler in einer weniger abstrakten Sprache weiter zu vermitteln bzw. zu übersetzen<br />

(Radspieler, 2011, S. 53).<br />

2.4 Einordnung der Berufssprache<br />

<strong>Die</strong> Berufssprache ist demnach „…die Fachsprache der Personen, die in einen bestimmten Beruf<br />

auf einem mittleren Abstraktionsgrad miteinander kommunizieren. <strong>Die</strong>s sind insbesondere Lehrkräfte,<br />

Spezialisten, Fachjournalisten <strong>und</strong> Vertreter des operativen Managements. <strong>Die</strong> Berufssprache<br />

stellt ein Bindeglied zwischen der wissenschaftlichen Theoriesprache <strong>und</strong> der fachbezogenen<br />

Umgangssprache (Bürosprache) dar.“ (Radspieler, 2011, S. 53).<br />

Dabei gilt, dass für jeden Beruf zumindest eine Berufssprache existiert. Aufgabe der Fachlehrkräfte<br />

in der <strong>Wirtschaftsschule</strong> ist es, die Berufssprache der Wirtschaft, <strong>und</strong> dazu gehört u. a. die Berufssprache<br />

des Rechnungswesens <strong>und</strong> der Betriebswirtschaftslehre, zu fördern. Dabei sind sowohl die<br />

sprachlichen Mittel der Berufssprache Wirtschaft zu berücksichtigen, als auch die Abgrenzung zur<br />

fachbezogenen Umgangssprache zu thematisieren. Jedoch, wie kann eine Fachlehrkraft dies in ihren<br />

Unterricht integrieren? Was genau soll gefördert werden <strong>und</strong> wie sind die berufssprachlichen Kompetenzen<br />

der Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler einzuschätzen? Und wie schließlich soll Sprachförderung<br />

didaktisch im Fachunterricht umgesetzt werden?<br />

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