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Die Wirtschaftsschule – Verdienste und Entwicklungsperspektiven ...

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Der Unterricht in den ethisch-ästhetischen Fächern in der <strong>Wirtschaftsschule</strong><br />

Der Unterricht in den ethisch-ästhetischen<br />

Fächern in der <strong>Wirtschaftsschule</strong><br />

Ulrich Ziegenthaler<br />

1. Vorbemerkung<br />

<strong>Die</strong> <strong>Wirtschaftsschule</strong> steht vor Herausforderungen. Der Wandel in Wirtschaft <strong>und</strong> Gesellschaft<br />

muss sich auch in der Schullandschaft niederschlagen. <strong>Die</strong> ausbildende Wirtschaft fordert immer<br />

nachdrücklicher von den Absolventen der <strong>Wirtschaftsschule</strong>, dass sie neben den bewährten kaufmännischen<br />

Kompetenzen eine solide Allgemeinbildung, die Fähigkeit zu selbstständigem Arbeiten<br />

<strong>und</strong> ausgeprägte Schlüsselqualifikationen aufweisen.<br />

<strong>Die</strong> klassische Schülerklientel, die nach dem Übertritt aus der Hauptschule zielstrebig einen kaufmännischen<br />

Ausbildungsberuf ansteuert, ist in dieser Homogenität nicht mehr vorhanden. Ein respektabler<br />

Anteil der Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler besteht mittlerweile aus Quereinsteigern aus anderen<br />

weiterführenden Schulen. In deren Fokus steht häufig nicht der für die Absolventen der <strong>Wirtschaftsschule</strong><br />

klassische Schritt in die Ausbildung, sondern der Übertritt an die Fachoberschule.<br />

Auf beide Herausforderungen muss die Schulart reagieren <strong>–</strong> mit kompetenzorientierten, den Bildungsstandards<br />

genügenden berufsfeldspezifischen Lehrplänen, aber auch einem stärkeren<br />

Gewicht <strong>und</strong> einem neuen Ansatz bei den allgemeinbildenden Fächern, insbesondere im Bereich der<br />

ethisch-ästhetischen Fächer.<br />

<strong>Die</strong> <strong>Wirtschaftsschule</strong> erhebt nach Art. 14 des Bayerischen Erziehungs- <strong>und</strong> Unterrichtsgesetzes<br />

den Anspruch, eine berufsbildende <strong>und</strong> eine allgemeinbildende Funktion zugleich im bayerischen<br />

Schulsystem auszuüben. In der derzeit gültigen St<strong>und</strong>entafel der <strong>Wirtschaftsschule</strong> ist formal eine<br />

klare Trennung in berufsbildende <strong>und</strong> allgemeinbildende Fächer vorgenommen worden. <strong>Die</strong> ethischästhetischen<br />

Unterrichtsfächer Musische Erziehung, Religion <strong>und</strong> Ethik sind im jeweiligen Fachprofil<br />

<strong>und</strong> im erklärten Selbstverständnis der einschlägigen Lehrpläne eindeutig der Allgemeinbildung<br />

zugeordnet. 1<br />

<strong>Die</strong>se klare Abgrenzung zum berufsbildenden Segment des Fächerkanons in den Lehrplänen ist<br />

allerdings für eine Schulart wie die <strong>Wirtschaftsschule</strong>, deren Stärke gerade in der Breite <strong>und</strong> Vielfältigkeit<br />

ihres schulischen Angebots besteht, weder nötig noch hilfreich. Es muss ein, so viel vorweg,<br />

auch in den Lehrplänen erklärtes Ziel sein, thematische Parallelen zu Fächern des berufsbildenden<br />

Bereichs zu ziehen, um Synergie-Effekte zu erzielen.<br />

1 Siehe Bayerisches Staatsministerium für Unterricht <strong>und</strong> Kultus [KM Bayern], 2009:, S 1: „Das Fach Musische Erziehung“<br />

ist Bestandteil des allgemeinbildenden Fächerkanons der <strong>Wirtschaftsschule</strong>“.<br />

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