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Die Wirtschaftsschule – Verdienste und Entwicklungsperspektiven ...

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Förderung von SchülerInnen<br />

mit Migrationshintergr<strong>und</strong><br />

an der <strong>Wirtschaftsschule</strong><br />

Nicole Kimmelmann<br />

Förderung von SchülerInnen mit Migrationshintergr<strong>und</strong> an der <strong>Wirtschaftsschule</strong><br />

1. SchülerInnen mit Migrationshintergr<strong>und</strong> an der <strong>Wirtschaftsschule</strong><br />

Ein zunehmender Anteil der SchülerInnen an <strong>Wirtschaftsschule</strong>n verfügt heute über einen sogenannten<br />

Migrationshintergr<strong>und</strong>. Hierunter zählen nach der Definition des Mikrozensus nicht nur zugereiste<br />

Jugendliche mit ausländischer Staatsangehörigkeit, sondern auch in Deutschland geborene Lernende,<br />

deren Eltern eine eigene Migrationserfahrung vorweisen, genauso wie Eingebürgerte oder<br />

ehemals vertriebene Spätaussiedler mit deutschem Pass, unabhängig davon, ob sie eine eigene<br />

Zuwanderungsgeschichte haben oder nicht. Ferner verfügen SchülerInnen nach der ius-soli-Regelung1<br />

oder aus gemischt-kulturellen Ehen über einen Migrationshintergr<strong>und</strong> (Statistisches B<strong>und</strong>esamt,<br />

2006).<br />

<strong>Die</strong> Ermittlung der exakten Zahlen von SchülerInnen an <strong>Wirtschaftsschule</strong>n gestaltet sich dabei<br />

schwierig: <strong>Die</strong> Schulen selbst erfassen in der Regel keine Daten dazu. Amtliche Statistiken weichen<br />

jedoch teilweise voneinander ab, z. B. weil andere Merkmale zur Definition des Migrationshintergr<strong>und</strong>es<br />

als im Mikrozensus oder eigene Angaben der Bevölkerung herangezogen werden. Nicht<br />

zuletzt variieren die Zahlen jedoch auch stark regional. In ländlichen Gebieten sinkt der Anteil der<br />

SchülerInnen mit Migrationshintergr<strong>und</strong>, in städtischen Schulbezirken steigt ihre Zahl (Staatsinstitut<br />

für Schulqualität <strong>und</strong> Bildungsforschung, 2009, S. 22 <strong>und</strong> S. 45). <strong>Die</strong> tatsächliche Betroffenheit einer<br />

<strong>Wirtschaftsschule</strong> kann damit sehr different sein. Trotz dieser Unwägbarkeiten soll an dieser Stelle<br />

eine Annäherung an belastbare Zahlen erfolgen, welche die Bedeutung der Thematik aktuell <strong>und</strong><br />

zukünftig aufzeigen:<br />

Mit der Ablösung des statistischen Ausländerkonzeptes2 <strong>und</strong> der Einführung des Migrationskonzeptes<br />

liegen seit dem Mikrozensus 2005 erstmals aussagefähigere Zahlen für Deutschland vor, die<br />

realistischer als bisher Auskunft darüber geben, wie hoch der b<strong>und</strong>esweite Anteil der Menschen mit<br />

Migrationshintergr<strong>und</strong> tatsächlich ist. Demnach hatte im Jahre 2005 18,2 % der Bevölkerung einen<br />

Migrationshintergr<strong>und</strong> <strong>–</strong> das entsprach 15,3 Millionen Menschen (Statistisches B<strong>und</strong>esamt, 2006,<br />

1 In Deutschland geborene Kinder ausländischer Eltern erhalten nach der ius-soli-Regelung unter bestimmten Voraussetzungen<br />

mit der Geburt die deutsche Staatsangehörigkeit.<br />

2 Mit dem Ausländerkonzept wurden Personen nur danach unterschieden, ob sie eine ausländische oder die deutsche<br />

Staatsangehörigkeit haben.<br />

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