Die Wirtschaftsschule – Verdienste und Entwicklungsperspektiven ...

Erfolg von Absolventinnen und Absolventen der Wirtschaftsschule an der beruflichen Oberschule im Vergleich
Laut der Bayerischen Bildungsberichterstattung wurde zum Ende des Schuljahres 2007/08 jeder
fünfte (20,3 %) Mittlere Abschluss an der Hauptschule vergeben. (ISB 2010, S. 6) Die Autoren gehen
davon aus, dass der Großteil der untersuchten Schüler in diesem Schuljahrgang die Mittlere Reife
erhielt, da erfahrungsgemäß direkt im Anschluss die Fachoberschule besucht wird. Es kann jedoch
nicht rückwirkend ausgewertet werden, welche Schüler die Probezeit an der Fachoberschule nicht
bestanden hatten, und daraufhin während des laufenden Schuljahres die Schule verlassen mussten.
Es bleibt offen, ob der unterproportionale Anteil an ehemaligen Hauptschülern unter den Absolventen
auf Scheitern in der Probezeit oder auf ein selbstbestimmtes Fernbleiben von der Fachoberschule
zurück zu führen ist.
Um die nachfolgenden Auswertungen besser einordnen zu können, ist es vorteilhaft, sich vorab einen
Überblick über die Anzahl der jeweiligen Schüler, an den für die Untersuchung relevanten Schularten,
zu verschaffen. Im Schuljahr 2007/08 wurde ungefähr jeder achte Mittlere Bildungsabschluss an der
Wirtschaftsschule vergeben. Von diesen konnten wiederum 2 Jahre später ungefähr jeder Achte das
Fachabitur erlangen.
Schulart
Absolventen 2007/08
Anzahl Anteil
Absolventen an FOS
2009/10
Anzahl Anteil
Anteil Absolventen 2009/10 an
Anzahl Absolventen 2007/08
HS 12.475 20,56 % 99 0,67 % 0,79 %
WS 7.280 12,00 % 888 6,00 % 12,20 %
RS 35.591 58,66 % 10.640 71,84 % 29,90 %
GY 5.332 8,79 % 3.184 21,85 % 59,71 %
Gesamt 60.678 14.811
Tab. 1: Absolventen und Abgänger (FOS) 2007/08 mit Mittlerem Schulabschluss nach Abschlussarten.
Eigene Berechnungen in Anlehnung an das Bayerische Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung
2009, S. 107-118
Aus der Perspektive der Wirtschaftsschüler kann festgestellt werden, dass deren Anteil an der
Berufsoberschule im Vergleich zur Fachoberschule gestiegen ist. Im vorliegenden Datensatz
besuchte mindestens jeder Zwölfte die Wirtschaftsschule während der Sekundarstufe II. Die Betonung
liegt auf „mindestens“, da auch im Datensatz bei einem großen Anteil von Probanden nicht
festgestellt werden kann, an welcher Herkunftsschule die Mittlere Reife erworben wurde. Die zweitgrößte
Gruppe nach den Realschülern wurde als „Sonstige“ gekennzeichnet. Während an der Fachoberschule
diese Gruppe 10 Prozent des Datensatzes ausmachte, hat sich deren Anteil verdoppelt.
Jeder fünfte Schüler kann bezüglich seiner Herkunftsschule nicht eindeutig identifiziert werden. Die
Autoren vermuten, dass ein großer Teil dieser 1.468 sonstigen Schüler ehemals die Wirtschaftsschule
besuchten. Untersucht man den Datensatz nach Schülern, bei denen keine Mathematiknote im
Zeugnis der Mittleren Reife eingetragen wurde, erhält man 520 Schüler. Es existieren somit nur für
35 Prozent der Sonstigen Eintragungen bei der Mathematiknote zur Mittleren Reife. Da den Autoren
keine Sekundarschule, außer der Wirtschaftsschule mit Ausrichtung Handel, in Bayern bekannt ist,
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