Die Wirtschaftsschule – Verdienste und Entwicklungsperspektiven ...

Die Wirtschaftsschule – Verdienste und Entwicklungsperspektiven einer bayerischen Schulart
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einer niedrigeren Punktezahl eintraten, erzielten sie in der Abschlussprüfung bessere Leistungen
als die Jugendlichen an der Fachoberschule (FOS). Greift man exemplarisch den Datensatz „Wirtschaftsschüler
gesamt“ auf, ergibt sich folgendes Bild: An der Wirtschaftsschule erlangten die
Berufsoberschüler 8,3 Punkte in Mathematik. Die Fachoberschüler waren mit 9,02 Punkten um 0,72
besser. Die Abschlussprüfungen bestanden die Jugendlichen mit Ausbildung (BOS) jedoch mit einer
Punktzahl von 7,3 Punkten, während die Lerner der FOS nur 5,42 erreichten. Die Differenz beträgt
zwischen FOS- und BOS-Schülern somit 1,88 Punkte. Die Daten verdeutlichen, dass primär ein
Handlungsbedarf im Übergang von Wirtschaftsschülern an die Fachoberschule liegt.
Betrachtet man weiterhin die mathematischen Leistungen, auf Basis der Herkunftsschule, an der
Fachoberschule, zeigt sich ein deutlicher Rückstand der Wirtschaftsschüler (s. Tabelle 1). Sie erwerben
im Schnitt 5,82 Punkte in Mathematik, während Realschüler 6,94 Punkte bzw. Gymnasiasten
6,77 Punkte schaffen.
Mathe-Punkte Differenz zur
FOS Anzahl Anteil in % 11. Klasse
WS
Datensätze 16.529 100,00
WS 888 5,37 5,82
RS 10.640 64,37 6,94 1,12
GYM 3.184 19,26 6,77 0,95
Tab. 1: Mathematikleistungen der Fachoberschüler
Aufgrund der mediokeren Leistungen der Wirtschaftsschüler an der Fachoberschule widmet sich der
vorliegende Beitrag der Beantwortung folgender Forschungsfrage: Wie können die Kompetenzen der
Wirtschaftsschüler in Mathematik entwickelt und gefördert werden hinsichtlich dem Übergang an die
Fachoberschule?
Vor diesem Hintergrund vergleicht man in einem ersten Schritt die Mathematiklehrpläne der Wirtschafts-
und Fachoberschule. Mittels eines eigens erstellten Modells analysiert man, ob an der
Wirtschaftsschule die benötigten Kompetenzen für die Fachoberschule entwickelt werden.
In einem weiteren Schritt werden Reformmaßnahmen zur Förderung der mathematischen Kompetenzen
an der Wirtschafts- und Fachoberschule eruiert. Um ein möglichst umfassendes Meinungsbild
zu erhalten, interviewte man je zwei Mathematik-Lehrkräfte der betroffenen Schularten. Weiterhin
wurden ein Fachdidaktiker einer bayerischen Universität und der verantwortliche Mitarbeiter für
Mathematik an beruflichen Schulen des Staatsinstituts für Schulqualität und Bildungsforschung (ISB)
in das Sampling aufgenommen.