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demonstratio catholica traktat iii - von Prof. Dr. Joseph Schumacher

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-103-<br />

In der Deutung des Osterglaubens <strong>von</strong> Pesch, wie überhaupt in der existentialtheologischen<br />

Deutung dieses Glaubens, in der alle Osterfragmente und die übrigen Osterzeugnisse auf die<br />

Kategorie "Stilmittel" reduziert werden und der Osterglaube lediglich im Leben des irdischen<br />

115<br />

Jesus verankert wird, wird auch die Tragik des Kreuzes verwischt . Das Kreuz wird hier im<br />

Grunde nicht mehr ernstgenommen in seiner ungeheuren Wirklichkeit. Das gilt auch für den<br />

revidierten Versuch <strong>von</strong> Pesch, weil er auch hier an der Begründung des Osterglaubens durch<br />

den historischen Jesus festhält. Vor allem wird dabei aber letztlich nicht die Frage gelöst, wie<br />

denn dieser Osterglaube in der Zeit des historischen Jesus seine Wurzeln haben kann.<br />

Als gedankliches Experiment ist die Konstruktion <strong>von</strong> Pesch gewiss anregend. Sie macht auch<br />

auf eine Reihe <strong>von</strong> Fragen aufmerksam bzw. zwingt zum neuen Durchdenken oder zur Vertiefung<br />

der überkommenen Position. Aber haltbar ist sie nicht. Sie dürfte vielmehr den Typ einer<br />

rationalistischen Erklärung des Ostergeschehens darstellen. Aber es lässt sich nicht bezweifeln,<br />

dass der Osterglaube aus den Erscheinungen hervorgeht.<br />

f) Edward Schillebeeckx.<br />

116<br />

Die Position, die Schillebeeckx in seinem Jesusbuch vertritt, ist zwar unabhängig <strong>von</strong> jener<br />

<strong>von</strong> Rudolf Pesch, berührt sich aber in sehr vielen Punkten mit dessen Auffassung. Schillebeeckx<br />

misst den Erscheinungen keine den Osterglauben begründende Funktion zu, wohl aber<br />

setzt er reale Erfahrungen der Jünger Jesu nach dessen Tod voraus, in denen Jesus aktiv<br />

handelte, die ihrerseits die Reflexion der Jünger in Gang setzten. Er spricht <strong>von</strong> realen Erfahrungen<br />

der Jünger nach dem Tod Jesu, in denen dieser selber gehandelt und das Nachdenken<br />

und die Bekehrung der Jünger in Gang gesetzt hat, Erfahrungen, die dann in den Erscheinun-<br />

gen zur Sprache gebracht worden sind. Er betont, die Jünger hätten so etwas wie Erleuchtungen<br />

gehabt, die zu ihrer Bekehrung geführt hätten und das sogenannte Sehen des Auferstandenen<br />

durch die Jünger sei die Folge ihrer Bekehrung. Mit solchen Überlegungen geht er im<br />

Einzelnen im Hinblick auf Pesch eigene Wege. Aber nicht anders als Pesch will er die Entste-<br />

115<br />

Wie Leo Scheffczyk hervorhebt, muss "sogar die in ihren Einzelzügen historisch gut belegbare Grabesgeschichte<br />

der Theorie zum Opfer fallen, dass der Glaube der Jünger nicht 'supranaturalistisch' <strong>von</strong> irgendwelchen<br />

äußeren Ereignissen herrührte, sondern beim historischen Jesus begann" (Leo Scheffczyk, Auferstehung, Prinzip<br />

des christlichen Glaubens, Einsiedeln 1976, 146).<br />

116<br />

Edward Schillebeeckx, Jesus, Die Geschichte <strong>von</strong> einem Lebenden, Freiburg 1975.

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