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demonstratio catholica traktat iii - von Prof. Dr. Joseph Schumacher

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-118-<br />

Paulus fasst das In-Erscheinung-Treten des Auferstandenen vor Damaskus nicht unter die ihm<br />

zuteil gewordenen Schauungen und Offenbarungen des Kyrios, <strong>von</strong> denen er 2 Kor 12,1 ff<br />

spricht. 2 Kor 12,1 spricht er <strong>von</strong> "Gesichten und Offenbarungen des Kyrios", 2 Kor 12,7<br />

spricht er <strong>von</strong> der "Überschwenglichkeit der Offenbarungen". Er denkt dabei wohl an jene<br />

"unaussprechlichen Worte, die ein Mensch nicht sagen darf" (12,4), an das Entrücktsein in den<br />

dritten Himmel (12,2) bzw. in das Paradies (12,4). Mit dem Sehen des Kyrios als des Auf-<br />

erstandenen (1 Kor 9,1) meint er demgegenüber einen Vorgang, der sich in unserer Erleb-<br />

137<br />

nissphäre abspielt und nicht mit einer Entrückung verbunden ist .<br />

Also für Paulus ist die authentische Begegnung mit dem Auferstandenen auf jeden Fall etwas<br />

anderes als eine ekstatische Verzückung, als Gesichte und "Offenbarungen", verstanden als<br />

Entrücktsein (2 Kor 12,1 ff). Er versteht dieses Sehen des Kyrios als einen Vorgang, der sich in<br />

unserer Erlebnissphäre abspielt und nicht mit einer "Entrückung" verbunden ist.<br />

Um es noch einmal mit anderen Worten zu sagen: Paulus unterscheidet das Sehen des Auf-<br />

erstandenen sehr wohl <strong>von</strong> den Visionen, die ihm zuteil geworden sind (2 Kor 12). Denn die<br />

Begegnung mit dem Auferstandenen ist für ihn nicht ekstatisch, und sie erfolgt nicht im Traum.<br />

Das heißt: Er versteht die Erscheinungen als Vorgänge in unserer Erlebnissphäre, extramental.<br />

e) Die Wirkung.<br />

Im Zusammenhang mit dem Aufbrechen der Erkenntnis des Paulus, dass Jesus <strong>von</strong> Nazareth<br />

auferstanden ist, ist auch auf den völligen Wandel hinzuweisen, den diese Erkenntnis in ihm be-<br />

wirkt hat. Er ist, wie er Phil 3,12 feststellt, <strong>von</strong> Christus ergriffen worden. Das gilt in analoger<br />

Weise für die übrigen Osterzeugen. Auch sie sind <strong>von</strong> Christus ergriffen worden. Was dieses<br />

Ergriffensein für Paulus bedeutet, beschreibt dieser im Philipperbrief, Phil 3,4-12:<br />

"Alles, was mir Gewinn war, das habe ich um Christi willen für Schaden gehalten.<br />

Ja, ich halte auch in der Tat dafür, dass alles nur Schaden ist um des<br />

überragenden Wertes der Erkenntnis <strong>von</strong> Christus Jesus, meinem Herrn, willen.<br />

Um seinetwillen habe ich alles eingebüßt und halte es für Unrat, damit ich<br />

Christus gewinne und in ihm erfunden werde - wobei ich nicht meine eigene<br />

137<br />

Vgl. Adolf Kolping, Wunder und Auferstehung Jesu Christi, Bergen-Enkheim 1969, 60 und 58.

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