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demonstratio catholica traktat iii - von Prof. Dr. Joseph Schumacher

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-289-<br />

Weil das Amt im Verständnis der Alten Kirche bzw. der Urgemeinde Partizipation an der<br />

Sendung Christi ist, deswegen beruht es weder auf der Zustimmung des Volkes oder weltlicher<br />

Mächte noch auf einer individuellen Berufung, sondern lediglich auf der sakramentalen Amts-<br />

übertragung. Daher kann man sich auch eigentlich nicht bei einem jungen oder auch alten<br />

Menschen bedanken, wenn er die Priesterweihe empfangen hat, weil er, wie es dann oft heißt,<br />

bereit gewesen ist, sich in die apostolische Sukzession einreihen zu lassen. Wenn das heute im-<br />

mer wieder geschieht, so ist das entlarvend. Da werden die Perspektiven verschoben, bedanken<br />

müssen sich die Geweihten, dass die Kirche oder durch die Kirche Gott sie für würdig und<br />

geeignet hält.<br />

Was sich so in der apostolischen Zeit, in der Zeit des Werdens der Kirche, zeigt, das ist die<br />

Tatsache, dass die kirchensetzende Vollmacht Jesu, die zunächst auf die Apostel übergegangen<br />

war, <strong>von</strong> diesen auf personale Träger übertragen wird, nicht auf die Gemeinde und auch nicht<br />

auf das Wort Gottes im Kanon der heiligen Schriften. Die sich entfaltende Kirchenverfassung<br />

gründet also in der <strong>von</strong> Jesus gesetzten Stiftung des Amtes der Apostel.<br />

Auf die Fortdauer des Amtes der Apostel im dreigestuften Amt der Kirche kommt nachdrück-<br />

lich die Konstitution "Lumen gentium" des Zweiten Vatikanischen Konzils zu sprechen, und<br />

zwar in Artikel 20 und 21. Es wird deutlich:<br />

"Das durch Jesus vermittelte Wort wird noch einmal durch Menschen vermittelt,<br />

durch Menschen, die im Auftrag des Beauftragenden stehen, in denen zugleich<br />

der Beauftragende präsent werden will. Dieser apostolische Dienst der Verkündigung<br />

ist ein bleibender Dienst in der Kirche, und er muss sein, solange es<br />

Kirche als Gemeinschaft der Glaubenden gibt. Dann aber muss es die Weiterga-<br />

284<br />

be, die Nachfolge geben" .<br />

e.) Das apostolische Amt im Verständnis des Protestantismus.<br />

Die wichtigsten Ämter werden in der katholischen Kirche als "ius divinum" angesehen, als Teil<br />

der Offenbarung, <strong>von</strong> Gott gewollt, unabänderlich. Von Gott gewollt ist die Kirche ebenso wie<br />

284<br />

Heinrich Fries, Die römisch-katholische Kirche, in: Konrad Algermissen, Konfessionskunde, Paderborn<br />

1966, 31 f.

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