25.01.2013 Aufrufe

demonstratio catholica traktat iii - von Prof. Dr. Joseph Schumacher

demonstratio catholica traktat iii - von Prof. Dr. Joseph Schumacher

demonstratio catholica traktat iii - von Prof. Dr. Joseph Schumacher

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

-32-<br />

Dagegen spricht die klare Aussage, dass der Auferstandene, um <strong>von</strong> menschlichen Sinnen<br />

erfasst werden zu können, jeweils eigens sichtbar werden musste. In der Apostelgeschichte sagt<br />

Petrus: “Gott gewährte ihm, sichtbar zu werden” (Apg 10, 40). Dagegen spricht auch, dass<br />

Jesus nach seiner Auferstehung nicht so mit den Jüngern zusammen war, wie er vorher mit<br />

ihnen zusammengelebt hatte und dass er nur einige Male unter ihnen gegenwärtig war, um sie<br />

16<br />

zum Glauben zu führen . Das spricht eher für eine wirkliche körperliche Erscheinung, für das<br />

objektive Gegenwärtigsein des Auferstandenen.<br />

Gründlicher ist die Umdeutung der Auferstehung Jesu bei Rudolf Bultmann (+ 1976). In der<br />

existentialen Deutung, wie sie <strong>von</strong> Bultmann und anderen vertreten worden ist, ist die Auf-<br />

erstehung nicht nur kein geschichtliches Faktum wie die Kreuzigung, sondern überhaupt kein<br />

Faktum, sondern nur der Ausdruck des Kreuzes Christi als eines Heilsereignisses, und zwar des<br />

entscheidenden Heils-ereignisses. Die Auferstehung ist so gesehen nichts anderes als der<br />

Ausdruck für die Bedeutsamkeit des Kreuzes oder eine Chiffre für das Weitergehen der Sache<br />

Jesu (Marxsen). Einen Schritt weiter noch gehen jene, die den Auferstehungsglauben nur noch<br />

als eine Chiffre für das Auferstehen nach seelischen Niederlagen verstehen.<br />

Wichtig ist hier nicht, dass Jesus auferstanden ist, sondern dass er für mich der Auferstandene<br />

17<br />

ist. Da wird also die Härte des Geschehenen zu einer bloßen Bedeutung verflüchtigt . Diese Er-<br />

klä-rung hat ein weit reichendes Echo gefunden, da sie sehr dem Lebensgefühl des modernen<br />

Menschen entspricht, der sich nicht für die Sache an sich interessiert, sondern eher für die<br />

Bedeutsamkeit einer Sache für den je Einzelnen. Das ist eine Haltung, die ihre Wurzeln in<br />

einem mehr oder weniger offen zugestandenen Agnostizismus oder Positivismus hat, in dem<br />

man die Erkenntnis des Menschen auf die Welt der Erscheinungen begrenzt. Auf diese existen-<br />

tiale Deutung der Auferstehung Jesu werden wir noch einmal zurückkommen müssen.<br />

6. Die Auferstehung im Kontext der zeitgenössischen<br />

jüdischen Eschatologie.<br />

16<br />

Vgl. Walter Kern, Franz <strong>Joseph</strong> Schierse, Günter Stachel, Warum glauben?, Begründung und Verteidigung<br />

des Glaubens in neununddreißig Thesen, Würzburg 1961, 231-238.<br />

17<br />

Vgl. Walter Kern, Franz <strong>Joseph</strong> Schierse, Günter Stachel, Warum glauben?, Begründung und Verteidigung<br />

des Glaubens in neununddreißig Thesen, Würzburg 1961, 231-238.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!