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demonstratio catholica traktat iii - von Prof. Dr. Joseph Schumacher

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seiner Christologie und Soteriologie, als dass diese Aussagen nur die ethische Botschaft Jesu<br />

unterstreichen sollen. Der Inhalt des apostolischen Kerygmas ist der, dass diese Welt, die durch<br />

die Sünde ins Unheil geraten ist, durch die christologischen Tatsachen "wunderbar erneuert"<br />

wurde. In der Offenbarung teilt Gott dem Menschen seine Geheimnisse mit, in denen er mit ihm<br />

in Gemeinschaft tritt.<br />

Die Bibel spricht eine andere Sprache als die existentiale Interpretation, in der Bibel begegnet<br />

uns mehr als diese ethische Sicht. In der Bibel spricht Gott vielmehr immer wieder neu die<br />

Menschheit an und teilt ihr seine Geheimnisse mit, in denen er sie zur innigsten Lebensgemein-<br />

schaft mit sich selbst führen will.<br />

Bereits in dem ältesten Überlieferungszeugnis <strong>von</strong> der Auferstehung Jesu im Neuen Testament<br />

(1 Kor 15) heißt es: Der am Kreuz gestorbene und ins Grab gelegte Jesus ist <strong>von</strong> Gott auferweckt<br />

worden und als solcher den Zeugen erschienen. Er wurde damit zum "Anfang und<br />

Erstgeborenen" (Kol 1,18) derer, die dereinst selbst zur leiblichen Auferstehung gelangen<br />

sollen. Das sind Fakten, nicht ethische Imperative.<br />

Stets müssen wir eine Auslegung als fragwürdig ansehen, bei der das Ausgelegte als solches<br />

verschwindet, bei der die zu erklärende Sache durch einen erklärenden Gedanken, einen bloßen<br />

Vorstellungsgehalt ersetzt wird, der die Sache selbst überflüssig macht.<br />

84<br />

Schreiben der Deutschen Bischöfe an alle, die <strong>von</strong> der Kirche mit der Glaubensverkündigung beauftragt sind,<br />

vom 22. September 1967, Paulinus-Verlag, Trier.<br />

85<br />

Ebd.<br />

"Interpretation ... wird dort zum Selbstzweck, wo der Gegenstand als ein Gefüge<br />

<strong>von</strong> Auslegungen verstanden und so tatsächlich verflüchtigt wird. An die Stelle<br />

der Sache tritt eine Deutung, die jederzeit zu Recht durch neue Deutungsversu-<br />

84<br />

che ersetzt werden kann" .<br />

Das Bekenntnis zur Auferstehung Jesu als zu einem wirklichen Ereignis gehört notwendig zum<br />

christlichen Glauben und "kann nicht als zeitbedingte, zu anderen Zeiten auch anders aussagbare<br />

Ausdeutung einer innergeschichtlichen, innerweltlichen oder innermenschlichen Erfah-<br />

85<br />

rung verstanden werden" .

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