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demonstratio catholica traktat iii - von Prof. Dr. Joseph Schumacher

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gelien des Lukas und Matthäus rekonstruieren können. Es handelt sich dabei um eine Samm-<br />

lung <strong>von</strong> Reden und Gleichnissen Jesu, wie sie um das Jahr 60 in Israel überliefert und ausge-<br />

legt wurden. Die Evangelien des Lukas und des Matthäus sind spätestens gut zehn Jahre nach<br />

dem Markusevangelium entstanden. Das Johannesevangelium ist um das Jahr 95 entstanden.<br />

Der Philosoph Aristides <strong>von</strong> Athen unterrichtete im 2. Jahrhundert nach Christus den Kaiser<br />

Hadrian (117 - 138 n. Chr.) im christlichen Glauben. In seiner Apologie an seinen früheren<br />

Schüler, der ältesten uns erhaltenen Apologie des Christentums, schreibt er: “Die Christen<br />

führen den Anfang ihrer Religion auf Jesus Christus zurück, welcher der Sohn des allerhöchsten<br />

Gottes heißt, der vom Himmel herabkam und <strong>von</strong> einer hebräischen Jungfrau Fleisch annahm,<br />

in das er sich kleidete, so dass in einer Tochter der Menschen der Sohn Gottes wohnte. Dieser<br />

Jesus wurde <strong>von</strong> den Juden durchbohrt, starb und wurde begraben. Und es heißt, dass er nach<br />

drei Tagen auferstand und danach zum Himmel fuhr. Darauf zogen die 12 Jünger in die bekann-<br />

ten Gegenden der Erde hinaus und predigten den Menschen mit aller Demut und Nüchternheit<br />

seine Größe. Und aus diesem Grunde werden die, die heute diese Lehre glauben, Christen<br />

genannt, welche allgemein bekannt sind”.<br />

8. Das apostolische Amt in der Urgemeinde.<br />

Wenn Jesus Jünger in besonderer Weise berief, so gilt das der Mithilfe bei seiner messianischen<br />

Aufgabe. Jesus überträgt also seine Autorität an bestimmte Personen. M. Schmaus stellt fest:<br />

"Indem Jesus Autoritätsträger bestellte, die das Wort zur Geltung bringen sollen, hat er der Kir-<br />

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che primär eine personale, nicht eine sachliche Struktur gegeben" . Wenn die spezielle<br />

Berufung durch Jesus im Dienste der Übertragung seiner eigenen Autorität steht, so kann sie<br />

nicht auf die ersten, unmittelbar <strong>von</strong> ihm eingesetzten Apostel beschränkt sein. Dafür spricht<br />

auch die Tatsache, dass bereits in ältester Zeit, in apostolischer Zeit, das heißt im ersten Jahr-<br />

hundert, neben den Erstbeauftragten andere den Aposteltitel erhalten und damit als Träger des<br />

apostolischen Amtes verstanden werden. Die <strong>von</strong> den Aposteln mit dem Amt der Beauf-<br />

sichtigung (der "zgπισiοπη") betrauten Ältesten standen nicht nur im Dienste der notwendigen<br />

Ord-nung der Gemeinschaft der Gläubigen, sondern sie erhielten bereits apostolische Sendung<br />

252 2<br />

Michael Schmaus, Art. "Bischof", in: Lexikon für Theologie und Kirche II, Freiburg 1958, 495.

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