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demonstratio catholica traktat iii - von Prof. Dr. Joseph Schumacher

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zung für die eschatologische Auferstehung mit Christus ist für ihn das “Sein in Christus”, das<br />

“¦ν Χριστè gÆναι” im gegenwärtigen Leben (1 Thess 4,16; 1 Kor 15,22).<br />

In den Auseinandersetzungen mit den korinthischen Leugnern der Auferstehung nennt Paulus<br />

den Auferstehungsleib pneumatisch, womit er nicht eine Material-, sondern eine Qualitätsbe-<br />

zeichnung geben will. Dabei betont Paulus die Identität des irdischen und des himmlischen<br />

Leibes speziell durch das Bild vom Samenkorn (1 Kor 15,36 ff) und den Begriff der Verwand-<br />

lung. Für Paulus gilt allemal:<br />

“Die Auferstehung mit dem verwandelten Leib ist ebenso wie Christi Auferstehung<br />

ein Akt der göttlichen Allmacht ... und ein eschatologisches Ereignis<br />

24<br />

... Mit ihm ist die Überwindung des Todes vollendet” .<br />

Um das Eigentliche der biblischen Lehre <strong>von</strong> der Auferstehung und ihrer Ausdeutbarkeit richtig<br />

zu sehen, müssen wir uns vor Augen halten, dass die alttestamentlich-spätjüdische Auffassung<br />

vom Menschen irgendwie anders ist als jene der griechischen Anthropologie. Danach besteht<br />

der Mensch nämlich dichotomisch aus zwei Bestandteilen, aus Leib und Seele, wobei in der<br />

aristotelischen Auffassung das Verhältnis dieser beiden Wesenselemente enger gesehen wird als<br />

in der platonischen. Für Aristoteles ist die Seele das formgebende Prinzip des Leibes, das, was<br />

ihn und damit die äußere Erscheinung des Menschen bestimmt (“anima forma corporis”). Die<br />

platonische Auffassung fasst demgegenüber das Verhältnis <strong>von</strong> Leib und Seele als eine mehr<br />

äußere Verbindung auf. Die Seele ist selbständiger. Zuweilen hat man gesagt, Platon habe den<br />

Leib als Gefängnis der Seele verstanden, was so jedoch nicht stimmt. Daneben, neben dieser<br />

dichotomischen Auffassung des Menschen, gibt es später im Neuplatonismus die trichotomi-<br />

sche Auffassung des Menschen, nach der er aus Leib, Seele und Geist besteht. Diese Auf-<br />

fassung wurde allerdings in der Väterzeit durch das Lehramt der Kirche zurückgewiesen.<br />

Demgegenüber nun ist die biblische Auffassung vom Menschen ganzheitlicher. Die Bezeich-<br />

nungen Fleisch, Leib, Seele, Geist, Herz überschneiden sich in der Heiligen Schrift, ohne sich<br />

ganz zu decken. Sie heben am Menschen bestimmte Aspekte hervor, sind aber nicht ohne<br />

24<br />

Vgl. Josef Schmid, Art. Auferstehung Christi IV (Spätjüdische und rabbinische Literatur), in: Lexikon für<br />

2<br />

Theologie und Kirche, Bd. I, Freiburg 1957, 1048.

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