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demonstratio catholica traktat iii - von Prof. Dr. Joseph Schumacher

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-67-<br />

Joh 21,1-25 haben wir endlich einen Nachtrag, in dem <strong>von</strong> der Erscheinung am See Tiberias,<br />

also in Galiläa berichtet wird. Das letzte Kapitel des Johannesevangeliums (Kapitel 21) ist<br />

später angefügt worden, ähnlich wie der Markusschluss, denn am Schluss <strong>von</strong> Kapitel 20 steht<br />

bereits eine das Evangelium abschließende Formel. Im Unterschied zum sekundären Markus-<br />

schluss stimmt hier aber der Stil des angefügten Kapitels vollkommen überein mit dem des gan-<br />

zen Evan-geliums. Zudem fehlt es in keiner der alten Handschriften und ist es immer als echt,<br />

das heißt als vom gleichen Autor stammend, anerkannt worden. Daraus ist zu schließen, dass<br />

46<br />

Johannes es sel-ber später hinzugefügt hat .<br />

Bemerkenswert ist die Schilderung der Begegnung mit dem Auferstandenen Lk 24,36-43<br />

(Erscheinung vor den Elf in Jerusalem nach Rückkehr der Emmausjünger), wo wir eine stete<br />

Steigerung des Realismus haben: Betasten - Essen. Ähnlich ist es Joh 20 und im Nachtrag des<br />

Johannesevangeliums in Kapitel 21. Auch hier gibt es die Motive des Betastens und des Essens.<br />

Die in den Osterfragmenten der Evangelien und der Apostelgeschichte berichteten Erscheinun-<br />

gen haben das entscheidende Ziel, nachzuweisen, dass der Erhöhte mit dem Gekreuzigten<br />

identisch ist, dass seine Epiphanie die Vollendung seines Erdenwandels ist.<br />

Bei diesem Nachweis werden spezifische theologische Motive verwendet. So ist Christus bei<br />

Matthäus der himmlische Mensch, der Menschensohn <strong>von</strong> Dan 7 (der vollkommene Mose), bei<br />

Lukas der Herr der neuen eschatologischen Zeit, bei Johannes der Urheber der Neuschöpfung<br />

(vgl. Joh 20,20: “er hauchte sie an”; vgl. Gen 2,7). Dann sind mit der Erscheinung des Auf-<br />

erstandenen immer Belehrung und Abschied verbunden.<br />

Wir wünschten uns vielleicht mehr Details bei den Berichten über die Erscheinungen, während<br />

die Fragmente aus der episodenreichen Ostererfahrung der Jünger “nur diejenigen Momente (er-<br />

wähnen), die zur Begründung des Herrenglaubens dienlich sind. So haben (auch) [gehört zum<br />

Zitat] sie weithin katechetisches Gepräge, ja, so bieten gerade sie die zur Entfaltung des<br />

46<br />

Werner Bulst, Vernünftiger Glaube, Die geschichtlichen Grundlagen des Glaubens an Christus, Berlin 1957,<br />

.. .

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