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demonstratio catholica traktat iii - von Prof. Dr. Joseph Schumacher

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dela", so würde der Franzose sagen, italienisch des "Aldila", umschreiben kann oder einfach<br />

als das Ja Gottes zu den Menschen. Was bei Lüdemann <strong>von</strong> der Osterbotschaft übrigbleibt, ist<br />

ein Eindruck <strong>von</strong> der "Ewigkeit", wie immer man das im Einzelnen versteht.<br />

Da wird der Glaube der Christen zu einem Scherbenhaufen destruiert. Das Merkwürdige ist,<br />

dass diese Destruktion <strong>von</strong> Christen und Theologen angerichtet wird, die sich zumindest verbal<br />

als Christen verstehen, wenn nicht gar als Glieder der Kirche. Das ist einfach kurios.<br />

Gegenüber Lüdemann ist darauf zu verweisen: Die Berichte über das leere Grab werden <strong>von</strong><br />

allen vier Evangelien und auch <strong>von</strong> anderen Schriften des Urchristentums erzählt, und zwar in<br />

<strong>von</strong>einander unabhängiger Form. Dass diese Berichte selbständig überliefert werden, ergibt<br />

sich aus den vielen Divergenzen, die die Verfasser dieser Schriften nicht auszugleichen versu-<br />

chen. Ich sprach bereits da<strong>von</strong>. So entdecken etwa bei Lukas zuerst Frauen das leere Grab und<br />

sodann sprechen zwei Engel zu ihnen (Lk 24,2-6), während bei Markus zuerst ein Engel spricht<br />

und dieser dann auf das leere Grab hinweist (Mk 16,3-6).<br />

Dann ist festzuhalten: Die Erzählungen über das leere Grab müssen keineswegs später sein als<br />

die Berichte über die Erscheinungen. Die näher liegende Erklärung ist die, dass sie auf andere<br />

Informanten zurückgehen. Zudem ist zu bedenken, dass das, was später aufgeschrieben wurde,<br />

deshalb noch nicht erfunden sein muss. Das ist eine Logik, die nicht überzeugt.<br />

Auch das ist zu beachten: In der psychologischen Erklärung der Erscheinungen kommt Lüdemann<br />

nicht über bloße Vermutungen hinaus. Er nimmt etwa moderne Untersuchungen über das<br />

Trauerverhalten <strong>von</strong> Witwen und Witwern in den Vereinigten Staaten <strong>von</strong> Nordamerika und<br />

weist darauf hin, dass Wissenschaftler bei solchen Untersuchungen festgestellt haben, dass die<br />

seelischen Prozesse bei trauernden Menschen Visionen <strong>von</strong> Verstorbenen entstehen lassen<br />

können. Solche Untersuchungen kann man schon deshalb nicht zum Maßstab für den Wahr-<br />

heitsgehalt biblischer Texte machen, weil hier ein großer zeitlicher und kultureller Abstand<br />

besteht. Zudem werden bei dieser Methode die biblischen Zeugnisse nicht ernst genommen.<br />

Ernst genommen wird hier vor allem auch nicht der Kontext des Osterzeugnisses.<br />

Paulus charakterisiert die Auferstehung Jesu auch als Erfahrung des Geistes. In der Tat kann

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