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demonstratio catholica traktat iii - von Prof. Dr. Joseph Schumacher

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-342-<br />

Kommission nicht doch zu weit vorgeprescht sei. Er verneint aber diese Frage mit dem Hinweis<br />

darauf, dass in der Tat eine Möglichkeit zukünftiger Gemeinschaft <strong>von</strong> Lutheranern und<br />

Katholiken auf eine universale Einheit hin konzipiert werde mit einem dem Evangelium<br />

untergeordneten Papsttum als Prinzip der Einheit.<br />

Gassmann weist auch darauf hin, dass hier zum ersten Mal ein interkonfessionelles Gespräch<br />

mit der Bejahung des Papsttums stattgefunden habe.<br />

Diese Verlautbarung hat ihre Wirkung nicht verfehlt. Wiederholt kam es zu ähnlichen Äußerun-<br />

gen einzelner protestantischer Theologen und gemischter Gesprächskommissionen. Nicht lange<br />

Zeit danach sagte der Münchener evangelische Theologe Wolfhart Pannenberg vor der Katho-<br />

lischen Akademie in Bayern:<br />

"Wenn man die Wünschbarkeit und Notwendigkeit eines für die Einheit aller<br />

Christen auf der Ebene der Gesamtkirche zuständigen Amtes einmal einsieht,<br />

wird man diesen Anspruch nicht <strong>von</strong> vornherein abweisen. Protestantische<br />

Empfindlichkeiten im Hinblick auf das Thema des Papsttums, die angesichts<br />

historischer Erfahrungen allerdings auch wohl verständlich sind, sollten einer<br />

sachlichen Erwägung dieses Anspruchs des Bischofs <strong>von</strong> Rom nicht auf die<br />

Dauer im Wege stehen. Besser und weiterführend scheint es mir zu sein, diesen<br />

Anspruch einmal beim Wort zu nehmen: Müsste nicht, wenn die für die Einheit<br />

der Gesamtchristenheit speziell zuständige Instanz in Gestalt des Bischofs <strong>von</strong><br />

Rom schon existiert, die Einigung der getrennten Kirchen das erste und dringendste<br />

Anliegen des Papstes sein? Müsste er nicht in allen seinen Entscheidungen<br />

und Verlautbarungen die Nöte und Probleme, aber auch den möglichen<br />

positiven Beitrag der heute noch <strong>von</strong> Rom getrennten Christen mit berücksichtigen,<br />

statt nur für die Erhaltung der gegenwärtigen sich römisch-katholisch<br />

nennenden Kirche und ihrer Glieder im Glauben der Apostel zu sorgen?"<br />

Zum gleichen Jahr war auch der Kieler Theologe Peter Meinhold, wenn auch nicht gerade zur<br />

Freude aller seiner evangelischen Mitchristen, in Fulda für den Primat des Papstes eingetreten.<br />

Auch im Malta-Bericht, dem großen lutherisch-katholischen Gesprächsdokument, kann die<br />

382<br />

Öffnung für das Papsttum nicht übersehen werden .<br />

382<br />

Vgl. Albert Brandenburg, Papstprimat und Luthertum, in: Deutsche Tagespost vom 1. Juli 1975 - Nr. 78;<br />

Heinrich Stirnimann/Lukas Vischer, in: Ökumenische Perspektiven, Reihe 7, Papsttum und Petrusdienst, Frankfurt<br />

1975.

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