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demonstratio catholica traktat iii - von Prof. Dr. Joseph Schumacher

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-245-<br />

ein einziges, das rein christlich ist und sehr alte Mosaiken besitzt, darunter eine für die früh-<br />

christliche Ikonographie äußerst wertvolle Darstellung des Christus-Helios. Diese Mausoleen<br />

aber sind eindeutig in der Zeit <strong>von</strong> 130-200 entstanden. Da die Nekropole jedoch nur der Teil<br />

eines größeren Friedhofsgeländes war, beginnt die Belegung mit Gräbern sicher in früherer<br />

Zeit.<br />

Besonders interessant sind die Entdeckungen unmittelbar unter der Confessio <strong>von</strong> St. Peter.<br />

Diese Stelle wurde offenkundig <strong>von</strong> den Erbauern der konstantinischen Basilika als jene Stelle<br />

angesehen, die Gaius als das "τktοπαιον" bezeichnet hat. Um dieses Ortes willen hat man viele<br />

Geländeschwierigkeiten in Kauf genommen.<br />

Dass es sich hier wirklich um die Grabstätte Petri handelt, kann man nur mit Indizien stützen,<br />

deren Beweiskraft verschieden bewertet werden kann. Es bleibt auch eine Reihe <strong>von</strong> Fragen of-<br />

fen, wodurch die Behauptung, wir hätten mit Sicherheit das ursprüngliche Petrusgrab gefunden,<br />

unmöglich wird. Dennoch spricht Manches dafür, dass man an dieser Stelle wirklich das<br />

237<br />

ursprüngliche Grab des Petrus vermuten darf .<br />

Die Gültigkeit der römischen Petrus-Tradition bzw. das Faktum der Anwesenheit des Petrus in<br />

Rom wurde durch eine Reihe protestantischer Forscher vor allem seit dem 19. Jahrhundert in<br />

Frage gestellt. Im Jahre 1959 schreibt jedoch der protestantische Forscher Kurt Aland: "Was<br />

bleibt methodisch anderes übrig, als den Märtyrertod des Petrus in Rom als Faktum anzuneh-<br />

men." Dieses Resultat gilt meines Erachtens zwingend, wenn man sich der Methoden und<br />

Gesichtspunkte bedient, wie sie innerhalb der historisch-kritischen Arbeiten für das erste und<br />

238<br />

zweite christliche Jahrhundert gültig sind .<br />

In diesem Zusammenhang ist auch auf die römischen Bischofsreihen hinzuweisen, wie sie in<br />

den bis ins zweite Jahrhundert hinaufreichenden Papstkatalogen vorliegen, die stets Petrus an<br />

der Spitze nennen.<br />

237<br />

Vgl. Karl Baus, Von der Urgemeinde zur frühchristlichenn Großkirche (Hubert Jedin, Hrsg., Handbuch der<br />

Kirchengeschichte, Bd. 1), Freiburg 1985, 139 f.<br />

238 2<br />

Vgl. Oscar Cullmann, Petrus, Jünger - Apostel - Märtyrer, Stuttgart/Zürich 1960, 82.

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