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demonstratio catholica traktat iii - von Prof. Dr. Joseph Schumacher

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326<br />

Ebd., Art. 28.<br />

-308-<br />

priesterlichen Würde verbunden und kraft des Weihesakramentes nach dem<br />

Bilde Christi, des höchsten und ewigen Priesters, zur Verkündigung der Frohbotschaft,<br />

zum Hirtendienst an den Gläubigen und zur Feier des Gottesdienstes<br />

geweiht und so wirklich Priester des Neuen Bundes. Auf der Stufe ihres Dienstamtes<br />

haben sie Anteil (participes) am Amt des einzigen Mittlers Christi ... . Als<br />

sorgsame Mitarbeiter, als Hilfen und Organe der Ordnung der Bischöfe bilden<br />

die Priester ... in Einheit mit ihrem Bischof ein einziges Presbyterium, das<br />

freilich mit unterschiedlichen Gaben betraut ist. In den einzelnen örtlichen<br />

Gemeinden der Gläubigen machen sie den Bischof, mit dem sie in vertrauensvoller<br />

und großzügiger Gesinnung verbunden sind, gewissermaßen gegenwärtig.<br />

Sie übernehmen zu ihrem Teil seine Amtsaufgaben und seine Sorgen und stellen<br />

sich täglich in ihren Dienst ... . Sie sollen ihren Anteil beitragen zur Hirtenarbeit<br />

326<br />

in der ganzen Diözese, ja in der ganzen Kirche" .<br />

Schon in alter Zeit entstand eine presbyterianische Bewegung, im Osten wie im Westen, bereits<br />

im vierten Jahrhundert. Hier ging es darum, das Bischofsamt ab- und das Priesteramt aufzuwerten.<br />

Im Abendland ist diese Bewegung vor allem verbunden mit dem heiligen Hieronymus<br />

(+ um 419/420). Hier werden jedoch im Grunde nur Tendenzen sichtbar, die praktisch nicht die<br />

Vorrechte des Bischofs antasten. Wenn etwa Hieronymus die Meinung vertrat, es bestehe kein<br />

wesentlicher Unterschied zwischen Priester und Bischof, so konnte er sich damit nicht durchsetzen<br />

gegen eine fest gegründete Tradition. Das gilt auch für ähnliche Tendenzen des Mittel-<br />

alters, die sich mit Namen wie Hrabanus Maurus (+ 856), dem "Praeceptor Germaniae", und<br />

Amalar <strong>von</strong> Metz (+ 850 oder 885) verbinden. Amalar <strong>von</strong> Metz war ein Schüler <strong>von</strong> Alkuin (+<br />

804).<br />

Im Altertum bezeichnete der Terminus "sacerdos" normalerweise nur den Bischof. Erst im<br />

Mittelalter wurde er mehr und mehr identisch mit dem Terminus "presbyter". Nun versuchte<br />

man, das Wesen des "sacerdotium" zu definieren, indem man vom Priestertum ausging. Diese<br />

Tendenz hat auch ihren Niederschlag darin gefunden, dass man heute, wenn man <strong>von</strong> "ordo"<br />

spricht, nicht an die Bischofsweihe denkt, sondern an die Priesterweihe.<br />

Seit dem Ende des zweiten nachchristlichen Jahrhunderts wird die Bezeichnung "sacerdos"<br />

("ιgkgtυς") immer häufiger, direkt oder indirekt. Dabei wird immer wieder deutlich, dass man<br />

die Überzeugung hegt, dass der "Presbyter" teilhat am "sacerdotium" des Bischofs, nicht<br />

jedoch der Diakon. Ausdrücklich sagt beispielsweise Hippolyt (+ 235) vom Diakon: "non in

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