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demonstratio catholica traktat iii - von Prof. Dr. Joseph Schumacher

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dem Beginn der Neuzeit nimmt sie bei der Begründung des Petrusprimates den ersten Platz ein.<br />

Seit dem 16. Jahrhundert steht sie in riesigen goldenen Lettern auf der Innenwand der Kuppel<br />

<strong>von</strong> St. Peter, des Wahrzeichens des Orbis catholicus.<br />

αα.) Der Kontext.<br />

Der Kontext dieser Stelle findet sich bei allen Evangelisten, während die eigentlichen Primats-<br />

worte Sondergut des Matthäus sind. Sie sind in einen Kontext hineinverwoben, den auch Lukas<br />

und Markus (Lk 9, 18.22; Mk 8, 27-33) haben, den in Anklängen sogar auch Johannes hat (Joh<br />

6,66-71).<br />

Bei Markus enthält die Stelle fünf Gedanken, erstens: die Frage nach der Meinung der Leute<br />

über Jesus (Mk 8,27 f), zweitens: das Messiasbekenntnis des Petrus (Mk 8,29), drittens: Jesu<br />

Befehl an die Jünger, niemandem etwas da<strong>von</strong> zu sagen (Mk 8,30), viertens: die Voraussage des<br />

Leidens und des gewaltsamen Todes des Menschensohnes und seiner Auferstehung nach drei<br />

Tagen (Mk 8,31), fünftens: die Weigerung des Petrus, das Leiden des Menschensohnes hin-zu-<br />

nehmen, und Jesu scharfer Tadel an Petrus, in dem er den Petrus als Satan apostrophiert (Mk<br />

8,32 f).<br />

Diese fünf Bestandteile hat Matthäus beibehalten, er hat aber den zweiten Teil bei Markus, das<br />

Bekenntnis des Petrus (Mk 8,29), erweitert, indem er Petrus Jesus nicht nur als den Messias,<br />

sondern auch als den Sohn des lebendigen Gottes bekennen lässt (Mt 16,16 b) und dann drei<br />

Verse einfügt , worin Jesus den Simon seligpreist, ihn Petrus nennt, den Felsen, auf den er seine<br />

Kirche bauen will, ihm die Übergabe der Schlüssel des Himmelreiches verspricht und ihm sagt,<br />

dass alles, was er auf Erden binden und lösen werde, im Himmel gebunden und gelöst sein<br />

werde. Dann gibt es noch eine zweite Einfügung durch Matthäus, nämlich im fünften Teil des<br />

Markus-Aufrisses, wenn der Tadel Jesu an Petrus (Mk 8,32) erweitert wird durch die Worte:<br />

“Du bist mir zum Ärgernis” (Mt 16,23). Somit gibt es bei Matthäus zwei Einschübe gegenüber<br />

Markus, wo<strong>von</strong> der Erstere <strong>von</strong> besonderer Tragweite ist.<br />

Diese Einschübe des Matthäus fehlen auch in den Parallelstellen bei Lukas (Lk 9,18-22) und Jo-<br />

hannes (Joh 6,66-71). Die Frage, die sich hier hier erhebt, ist nun die, welche die früheste Fa-

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