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demonstratio catholica traktat iii - von Prof. Dr. Joseph Schumacher

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-254-<br />

Zentrum der Kirche war Rom geworden. Bereits in den ersten Jahren war es in Palästina zu<br />

vereinzelten Konversionen aus dem Heidentum gekommen. Die Apostelgeschichte berichtet<br />

<strong>von</strong> dem Kämmerer der Königin Kandake <strong>von</strong> Äthiopien, der durch Philippus, einen der sieben,<br />

getauft wurde, und <strong>von</strong> dem heidnischen Hauptmann Kornelius, der durch Petrus getauft und in<br />

die Kirche aufgenommen wurde. Auch die Gemeinde <strong>von</strong> Antiochien, die schon sehr früh, noch<br />

zur Zeit der Urgemeinde, gebildet wurde - Antiochien, die Hauptstadt Syriens - bestand aus<br />

einer beachtlichen Schar ehemaliger Heiden. Diese Gemeinde wurde <strong>von</strong> dem Leviten Barnabas<br />

aus Zypern betreut. Hier in Antiochien kam die Bezeichnung "Χkιστιανοι" - "Christiani" für die<br />

Anhänger des neuen Glaubens auf, die sich zuvor nur als Jünger Jesu bezeichnet hatten. Die<br />

Christianer, das waren die Anhänger des Christus.<br />

Es ist bis heute unbekannt, ob diese Bezeichnung <strong>von</strong> den heidnischen Verwaltungsbehörden<br />

eingeführt wurde, ob sie sich im Volk gebildet hat oder ob sie <strong>von</strong> den Christen selbst gewählt<br />

wurde, um sich so klar <strong>von</strong> den Juden und <strong>von</strong> den jüdischen Sekten abzusetzen. Die letztere<br />

Deutung liegt nahe mit Rücksicht auf Apg 1,6-8 und 1 Petr 4,16.<br />

Besonders fruchtbar war die Mission seit der Zerstörung Jerusalems bei den Heidenvölkern um<br />

247<br />

das östliche Mittelmeerbecken .<br />

Die jüdischen Gegner der Anhänger Jesu nannten diese die "Sekte der Nazarener" ("τ ˜ης τ ˜ων<br />

Ναζωkαtιων α΄ιktgσgως"), so die Apostelgeschichte (Apg 24,5). Sie selber nannten sich jedoch<br />

die "Gemeinde (Versammlung) Gottes", die "zgiiλησtια το ˜υ Θgο ˜υ" (Apg 5,11; 8,2 usw.). Darin<br />

ist das Selbstverständnis der nachösterlichen Jesus-Jüngerschaft als des neuen "kahal Jahwe"<br />

angedeutet.<br />

Von Anfang an sind die Jesus-Jünger somit mehr als nur eine Anzahl <strong>von</strong> Juden, die in Jesus<br />

den wahren Messias sehen. Sie sind vielmehr eine Gemeinschaft, die eine auch äußerlich<br />

erkennbare Struktur annimmt, die sich in einer spezifischen Weise religiös ausprägt, speziell als<br />

eine gegliederte Gemeinschaft, in der nicht alle den gleichen Rang haben. Die Aufgaben und<br />

Funktionen im Leben der Gemeinde, die verschiedene Personen und Personenkreise zu ver-<br />

247<br />

Karl Baus, Von der Urgemeinde zur frühchristlichen Großkirche (Hubert Jedin, Hrsg., Handbuch der Kirchengeschichte,<br />

Bd. 1), Freiburg 1985, 89-92.

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