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demonstratio catholica traktat iii - von Prof. Dr. Joseph Schumacher

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auch die griechische Unsterblichkeitslehre entwickelt. Das letztere bezeugen Flavius <strong>Joseph</strong>us 21<br />

und die Qumran-Texte.<br />

Weil im Verständnis des Alten Testaments die “Tage des Messias” die absolute Heilsvoll-<br />

endung darstellen, drängt sich die Vorstellung auf, dass mit der messianischen Zeit auch die<br />

Auferstehung der Toten erfolgt. In neutestamentlicher Zeit werden die Tage des Messias aller-<br />

dings noch zum gegenwärtigen Äon gerechnet und <strong>von</strong> der “zukünftigen Welt”, das heißt <strong>von</strong><br />

22<br />

der Heilsvoll-endung, getrennt . Hier, im Neuen Testament, erwartet man die Auferstehung im<br />

Zusammenhang mit dem Weltende und dem Weltgericht.<br />

Diese Erwartung der Auferstehung der Toten ist dominant im Neuen Testament. Dennoch gibt<br />

es auch klare Zeugnisse für die Unsterblichkeit der Seele, wenn etwa <strong>von</strong> einem sofortigen Ein-<br />

gehen in die Freude Jahwes (Lk 16,19 ff: Gleichnis vom reichen Prasser und armen Lazarus; Lk<br />

23,42: “Heute noch wirst du mit mir im Paradiese sein”) ist oder wenn Jesus sagt: “Fürchtet<br />

euch nicht vor denen, die wohl den Leib töten können, die Seele aber nicht töten können....” (Mt<br />

10,28). Hier ist auch an die Erwartung des Paulus zu erinnern, der <strong>von</strong> seinem augenblicklichen<br />

Sterben die sofortige Gemeinschaft mit Christus erhofft (Phil 1,19-26)<br />

Trotz der Dominanz der Auferstehungsvorstellung bezeugt das Neue Testament also auch, und<br />

zwar eindeutig und klar, den Unsterblichkeitsglauben.<br />

Dabei ist die Auferstehung der Toten im Neuen Testament eindeutig eine Auferstehung aller,<br />

der Gerechten und der Ungerechten, wie sie uns bereits Dan 12,2 begegnet. Apg 24,15 wird<br />

explizit <strong>von</strong> der Auferstehung der Gerechten und der Ungerechten gesprochen. Von der<br />

Auferstehung der Ungerechten, der Gottlosen, ist zwar in der synoptischen Überlieferung nicht<br />

ausdrücklich die Rede, sie wird hier jedoch faktisch vorausgesetzt in den Worten vom Gericht<br />

über alle Menschen. Wenn bei Lukas im 14. Kapitel, im 14. Vers ausdrücklich <strong>von</strong> der “Auf-<br />

erstehung der Gerechten” die Rede ist, so darf das deshalb nicht im exklusiven Sinne verstanden<br />

werden. Apg 24,15 ist ausdrücklich <strong>von</strong> der Auferstehung der Gerechten und der Ungerechten<br />

21<br />

Flavius <strong>Joseph</strong>us, De bello judaico, Buch I, Kapitel 8,11.<br />

22<br />

Vgl. Josef Schmid, Art. Auferstehung Christi IV (Spätjüdische und rabbinische Literatur), in: Lexikon für<br />

2<br />

Theologie und Kirche, Bd. I, Freiburg 1957, 1045 f.

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