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demonstratio catholica traktat iii - von Prof. Dr. Joseph Schumacher

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-96-<br />

Nach Pesch sprechen die Erscheinungsgeschichten der Evangelien nicht <strong>von</strong> Ostererscheinungen<br />

als <strong>von</strong> Begegnungen, die den Auferstehungsglauben begründet haben, vielmehr setzen sie<br />

diesen immer bereits voraus, bestätigen und entfalten ihn. Sie sind wesentlich ein literarisches<br />

Stilmittel, um die apostolische Legitimation der Osterzeugen zum Ausdruck zu bringen.<br />

Die These, dass die Erscheinungen des Auferstandenen nur eine literarische Redefigur für den<br />

missionarischen Auftrag der Jünger sind, ist also schwerlich zu erhärten, ohne dass man das<br />

faktisch in den Erscheinungen Ausgesagte vergewaltigt. Es ist nicht zu bezweifeln, dass sie auch<br />

etwas über den Auferstandenen aussagen, dass sie nicht nur eine Beauftragung der Zeugen<br />

durch den Auferstandenen. Sie wollen aussagen, dass der Gekreuzigte auferstanden ist und wie<br />

die Urzeugen zur Erkenntnis dieses Faktums gekommen sind. Es ist zudem offenkundig, dass die<br />

Begegnungen mit dem Auferstandenen nicht immer Legitimationscharakter haben.<br />

**[Die Auferstehungs- und Erhöhungsaussagen sind nach Pesch Deutekategorien, die den<br />

Jesusjüngern in der jüdischen Tradition zur Verfügung standen. Mit ihrer Hilfe hätten sie das<br />

Schicksal eschatologisch-prophetischer Gestalten deuten können. Er erinnert an Elija und<br />

Henoch und meint, für die Endzeit habe man damals die Wiederkunft dieser beiden Gestalten<br />

zu Martyrium und Auferstehung erwartet, dieses Motiv begegne uns auch in der Apokalypse,<br />

man habe also die bereitliegenden Kategorien nur aufgreifen und sie auf Jesus und seine<br />

Geschichte übertragen müssen.<br />

Pesch erinnert auch daran, dass man gemäß Mk 9,9-13 Johannes als wiedergekehrten Elija und<br />

seinen Tod als Schicksal des endzeitlichen Propheten verstanden habe und dass gemäß Mk<br />

6,14-16 <strong>von</strong> ihm verkündigt worden sei, er sei <strong>von</strong> den Toten auferstanden und lebe in Jesus<br />

weiter. Die Stelle Mk 9,9-13 lautet:<br />

"Während sie vom Berge herabstiegen, schärfte er ihnen ein, niemand zu erzählen,<br />

was sie gesehen hatten, bis des Menschen Sohn <strong>von</strong> den Toten auferstanden<br />

sei. Sie griffen das Wort auf und fragten sich im Gespräch, was das bedeute,'<strong>von</strong><br />

den Toten auferstehen' - und schließlich stellten sie ihm selbst die Frage: Die<br />

Schriftgelehrten sind doch der Ansicht, erst müsse Elija kommen? Er erwiderte<br />

ihnen: Gewiss kommt Elija zuerst und stellt alles wieder her. Aber wie steht<br />

doch <strong>von</strong> des Menschen Sohn geschrieben? Er müsse viel leiden und für nichts<br />

erachtet werden. Nun denn, ich sage euch, Elija ist schon gekommen - und sie<br />

haben ihn nach ihrer Willkür behandelt, wie es <strong>von</strong> ihm geschrieben steht".

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