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demonstratio catholica traktat iii - von Prof. Dr. Joseph Schumacher

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-243-<br />

Später, im zweiten Jahrhundert, gibt es immer wieder Zeugnisse für den Aufenthalt des Petrus<br />

231 232 233<br />

in Rom etwa durch Dionysius <strong>von</strong> Korinth , durch Irenäus <strong>von</strong> Lyon und durch Tertullian .<br />

Als negatives Argument gilt die Tatsache, dass es in alter Zeit keine Gemeinde gibt, die den<br />

234<br />

Tod des Petrus für sich in Anspruch genommen oder dessen Tod in Rom bestritten hätte .<br />

Hinzukommt die Tradition des Petrusgrabes, die unterstützt wird durch die Archäologie. Dabei<br />

ist allerdings festzustellen, dass sich in Rom selbst die Überlieferung über den Ort des Petrus-<br />

grabes im Lauf der Zeit gespalten hat. Das Zeugnis des Gaius, der unter Bischof Zephyrinus<br />

(199-217) in der römischen Gemeinde gewirkt hat, verweist uns auf den vatikanischen Hügel,<br />

wenn er schreibt:<br />

"... ich aber habe die Tropaia der Apostel aufzuweisen; denn wenn du nach dem<br />

Vatikan gehen willst oder auf die Straße nach Ostia, so wirst du dort die Trium-<br />

235<br />

phalgräber derer finden, die diese Gemeinde gegründet haben" .<br />

Demnach war man um 200 n.Chr. in Rom überzeugt da<strong>von</strong>, dass das Petrusgrab am Vatika-<br />

nischen Hügel lag. Gaius gibt keinerlei Anhaltspunkt dafür, dass diese Überzeugung damals<br />

nicht <strong>von</strong> der gesamten römischen Gemeinde geteilt worden wäre.<br />

Dem entspricht auch eine Eintragung im römischen Festkalender <strong>von</strong> 354, die nach dem so<br />

genannten Martyrologium Hieronymianum (nach 431) zu ergänzen ist, dass man im Jahre 258<br />

am 29. Juni das Gedächtnis des Petrus am Vatikan und das des Paulus an der Straße nach Ostia<br />

begangen hat. Und zwar hat man dieses Gedächtnis, so die Notiz, "in catacumbas" begangen.<br />

An der "Via Appia" gab es also um 260 unter der späteren Grabbasilika <strong>von</strong> San Sebastiano, die<br />

im vierten Jahrhundert noch "ecclesia apostolorum" genannt wurde, eine Kultstätte für die<br />

beiden Apostelfürsten. Nach einem <strong>von</strong> Papst Damasus verfassten Grabepigramm haben die<br />

231<br />

Eusebius <strong>von</strong> Cäsarea, Historia ecclesiastica II,25,8.<br />

232<br />

Irenäus <strong>von</strong> Lyon, Adversus haereses, 3,1-3.<br />

233<br />

Tertullian, De praescriptione haereticorum 36,3.<br />

234<br />

Vgl. Karl Baus, Von der Urgemeinde zur frühchristlichenn Großkirche (Hubert Jedin, Hrsg., Handbuch der<br />

Kirchengeschichte, Bd. 1), Freiburg 1985, 134-136.<br />

235<br />

Eusebius <strong>von</strong> Cäsarea, Historia ecclesiastica II,25,7.

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