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demonstratio catholica traktat iii - von Prof. Dr. Joseph Schumacher

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Hellenismus. Der Hellenismus ist primär für das Diaspora-Judentum <strong>von</strong> Bedeutung, der<br />

Parsismus für das palästinensische Judentum. Der Hellenismus vertrat die Idee der persönlich<br />

verstandenen Unsterblichkeit, der Parsismus den Auferstehungsgedanken, kannte aber auch,<br />

und das ist wichtig, die Unsterblichkeitslehre. Diese Ideen wurden jedoch im jüdischen Raum<br />

nicht einfach rezipiert oder absorbiert, sondern sie gewannen hier eine neue Gestalt, und zwar<br />

im Kontext des Jahwe-Glaubens. Grundlegend ist die Überzeugung: Jahwe trägt den Einzelnen<br />

auch jenseits der Schwelle des Todes. Er ist getreu, und er wird die Gerechtigkeit zum Siege<br />

führen. Diese beiden Momente, die Treue Jahwes und seine Gerechtigkeit, sie sind die Grundla-<br />

ge der Eschatologie des Alten Testamentes.<br />

Die Auferstehung Jesu steht so im Kontext der Eschatologie und ist nur so recht verständlich.<br />

Es ist wohl zu bedenken: Bestimmend ist in der Auferstehungspredigt der Urkirche das escha-<br />

tologische Motiv, konsequenterweise, wonach die Auferstehung Jesu die Endzeit definitiv<br />

eröffnet (vgl. Apg 3,12-26).<br />

7. Die Auferstehung Jesu im Spiegel des Lehramtes der Kirche.<br />

Da die Auferstehung Jesu in der urchristlichen Verkündigung und folglich auch in der Heiligen<br />

Schrift neben dem Kreuzestod im Zentrum der Aussagen stand, hatte die kirchliche Lehrverkün-<br />

digung zunächst keine Veranlassung, die Glaubensüberzeugung <strong>von</strong> der Auferstehung Jesu in<br />

einem außerordentlichen Lehrentscheid auszusprechen. In den ältesten Glaubensbekenntnissen<br />

hatte sie einen festen Platz, und zwar <strong>von</strong> Anfang an. Im Glaubensbekenntnis des Hippolyt <strong>von</strong><br />

Rom (um 217) heißt es: “Er ist auferstanden am dritten Tag als Lebender <strong>von</strong> den Toten” (DS<br />

10). Gewöhnlich lautet die alte Formulierung: “Er ist am dritten Tage <strong>von</strong> den Toten auferstan-<br />

den”. Später, als die Gottheit Jesu deutlicher in das Bewusstsein des kirchlichen Glaubens<br />

getre-ten war, und man sich fragte, wie weit dieser selbst an seiner Auferstehung beteiligt war,<br />

sah man sich veranlasst, den Auferstehungsglauben auch lehramtlich, das heißt: in Glaubensent-<br />

scheiden zu artikulieren. So formulierte man, er sei auferstanden aus eigener Kraft (DS 359.53-<br />

9) und er habe bei seiner Auferstehung wieder seine Seele angenommen (DS 325.369.791). Mit<br />

der letzteren Feststellung wollte man die Auffassung zurückweisen, Jesus habe nach seiner<br />

Auferstehung seine Gottheit als lebenspendendes Element an die Stelle der menschlichen Seele<br />

gesetzt. Endlich nahm dann auch die amtliche Lehrverkündigung noch Stellung zu der Bedeu-

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