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demonstratio catholica traktat iii - von Prof. Dr. Joseph Schumacher

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Was die zerstreute Jüngerschar wieder zusammenführte, das war die unfassbare Tatsache der<br />

Auferstehung des Gekreuzigten. Sie ist der eigentliche Neubeginn des Jesus-Phänomens in<br />

Israel. Die Apostelgeschichte beginnt mit der Erzählung <strong>von</strong> den 120 Gläubigen, die sich nach<br />

der Himmelfahrt in Jerusalem zusammengefunden haben, zusammen mit den Zwölf unter der<br />

Leitung des Petrus. Sie wählt zunächst einen Apostel, der an die Stelle des Judas treten soll,<br />

damit die Zahl der Zwölf wieder aufgefüllt wird. Eine starke Festigung der jungen Gemeinde<br />

geht dann <strong>von</strong> den Ereignissen des ersten Pfingstfestes aus, <strong>von</strong> dem Erlebnis des Wirkens des<br />

Heiligen Geistes in der Gemeinde. Entsprechend der inneren Festigung der Gemeinde stoßen<br />

immer neue Menschen zu der jungen Gemeinde, nicht zuletzt auch angesichts der außer-<br />

ordentlichen Begleiterscheinungen der Geistfülle. Gemäß Apg 3,1-4 ist die Zahl der Mitglieder<br />

der Gemeinde bereits auf 5.000 angewachsen.<br />

Das Wachstum der Jesus-Jüngerschaft beunruhigt die jüdischen Behörden, die Petrus als ihren<br />

Sprecher vorladen, der seinerseits mutig die Botschaft vom Gekreuzigten verkündigt und die<br />

Weisung, sich in Zukunft ruhig zu verhalten, mit Berufung auf den Namen Jesu, auf das, was<br />

sie gesehen und gehört haben, ablehnt (Apg 4,5-22). Mit den immer neuen Wundern und der<br />

werbenden Predigt steigt die Zahl der Gläubigen weiter an, was die jüdische Behörde zu neuen<br />

Repressalien veranlasst (Apg 5,29).<br />

Die wachsende Zahl der Mitglieder macht aber auch organisatorische Maßnahmen notwendig.<br />

Die Apostel lassen daher, um selber für die eigentliche Missionspredigt freizubleiben, sieben<br />

Männer für den Tischdienst, für die Armenbetreung und für die Unterstützung der seelsorgli-<br />

chen Tätigkeit der Apostel wählen (Apg 6,1-6). Ihre griechischen Namen weisen darauf hin,<br />

dass die Zahl der Hellenisten, der Juden aus der griechischen Diaspora, zu diesem Zeitpunkt<br />

bereits beträchtlich groß geworden war. Unter Gebet und Handauflegung führen die Apostel die<br />

sieben in ihr Amt ein. Es zeigt sich aber schon bald, dass ihre Tätigkeit sich eigentlich nicht<br />

unterscheidet <strong>von</strong> der Tätigkeit der Apostel, weshalb wir annehmen müssen, dass es sich hier<br />

bereits - in unserer heutigen Terminologie - um Episkopen handelt, also nicht, wie man ge-<br />

wöhnlich sagt, um Diakone. Diese Bezeichnung "Diakon" hat sich gebildet im Anschluss an die<br />

Aussage der Apostelgeschichte, diese Männer sollten den Tischdienst versehen (Apg 6,1-6).<br />

Die Sieben begegnen uns auch in der Tat schon bald als aktive Missionare in der jüdischen<br />

Diaspora. Sie werden nämlich durch eine Verfolgung, bei der Stephanus, einer <strong>von</strong> ihnen, den

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