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demonstratio catholica traktat iii - von Prof. Dr. Joseph Schumacher

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An dem Ereignischarakter der Auferstehung Jesu muss festgehalten werden, was freilich<br />

Bultmann nicht tut, wenn er mit dieser Terminologie im Grunde auch die Realität der Auf-<br />

erstehung Jesu als Vorgang in der Individualität des historischen Jesus <strong>von</strong> Nazareth aufgibt.<br />

Ich komme darauf noch einmal zurück.<br />

Die Bedeutung der Auferstehung für die junge Kirche wird deutlich, wenn das Zeugnis <strong>von</strong> ihr<br />

als primäre Aufgabe des Apostolats verstanden wird. Es gilt: Apostel kann man nur sein, wenn<br />

man den Auferstandenen gesehen hat. Bei der Wahl des Apostels Matthias erklärt Petrus:<br />

“So muss denn einer <strong>von</strong> den Männern, die während der ganzen Zeit, in der der<br />

Herr Jesus bei uns ein- und ausging, mit uns zusammen waren, <strong>von</strong> der Taufe<br />

des Johannes angefangen bis zu dem Tage, da er <strong>von</strong> uns fort hinaufgenommen<br />

wurde, mit uns Zeuge seiner Auferstehung werden” (Apg 1, 21 f).<br />

Apostel kann nach Lukas nur der sein, der Zeuge der Auferstehung und des messianischen<br />

Wirkens Jesu ist. Dabei liegt der Schwerpunkt auf dem Zeugnis der Auferstehung. Für Paulus<br />

genügt die Begegnung mit dem Auferstandenen. Er verzichtet auf die Augenzeugenschaft im<br />

Hinblick auf das irdische Wirken des historischen Jesus. Damit verteidigt er, der den irdischen<br />

Je-sus nicht gesehen hat, sein eigenes Apostelsein. Obwohl er das messianische Wirken Jesu<br />

aus eigener Anschauung nicht bezeugen kann, versteht er sich als vollgültiger Apostel. Aber er<br />

muss darum kämpfen, um diese Anerkennung (Gal 1, 10 - 2, 10), man kann und darf sie ihm<br />

abernicht verweigern, denn er ist dem Auferstandenen begegnet und kennt damit das ent-<br />

scheidende Er-eignis der urapostolischen Botschaft aus eigener Anschauung, jenes Ereignis, das<br />

wichtiger ist als das Wirken des irdischen Jesus. Zeuge der Auferstehung zu sein, ist demnach<br />

die kürzeste Defi-nition des Apostolates.<br />

Konsequenterweise ist die Verkündigung der Auferstehung Jesu in der Apostelgeschichte<br />

immer wieder die Mitte und der Höhepunkt des Kerygmas. Nach Apg 2, 32 kulminiert die<br />

Pfingstpredigt des Petrus in der Erklärung: “Diesen Jesus hat Gott auferweckt, dessen sind wir<br />

alle Zeugen”. Apg 3, 15 sagt Petrus im Zusammenhang mit der Heilung des Lahmgeborenen:<br />

“Den Anführer des Lebens habt ihr getötet, aber Gott hat ihn <strong>von</strong> den Toten auferweckt, dessen<br />

sind wir Zeu-gen” (vgl. Apg 5, 32; 10, 40 f).

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