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demonstratio catholica traktat iii - von Prof. Dr. Joseph Schumacher

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-112-<br />

zur vollen Gewissheit. Der Osterenthusiasmus steht also nicht am Anfang. Die Erscheinungen<br />

werden nicht sogleich begeistert aufgenommen, sondern zögernd und zweifelnd. Das ist<br />

atypisch für psychogene Visionen.<br />

Wichtig ist auch, dass die Ostererscheinungen nur auf eine bestimmte Zeit beschränkt geblieben<br />

und dass sie nur bestimmten Personen und Personengruppen zuteil geworden sind. Würde es<br />

sich bei den Erscheinungen um subjektive Visionen handeln, so wäre es nicht verständlich,<br />

wieso diese aufhörten, als der Auferstehungsglaube zum vollen Durchbruch gelangt war und als<br />

er eine grundlegende sieghafte Osterbegeisterung in den Christusjüngern erzeugt hatte. Wäre<br />

der Osterglaube die Ursache der Visionen gewesen, dann hätten mehr solcher Visionen statt-<br />

finden müssen bzw. dann hätten sie erst recht und in großer Zahl dann erfolgen müssen, als die<br />

junge Christengemeinde sich etabliert hatte. Die Erscheinungen waren personell und zeitlich<br />

begrenzt, sie blieben auf eine bestimmte Zeit beschränkt, und sie wurden nur bestimmten<br />

Personen und Personengruppen zuteil. Das ist bedeutsam. Gerade wenn es sich um psychogene<br />

subjektive Visionen gehandelt hätte, wäre es nicht verständlich gewesen, wieso die Erscheinun-<br />

gen aufgehört haben, als der Auferstehungsglaube sich durchgesetzt hatte.<br />

Die Urkirche war <strong>von</strong> der Auferstehung Jesu überzeugt. An der subjektiven Ehrlichkeit des<br />

apostolischen Zeugnisses ist nicht zu zweifeln. Mit ihrem Bekenntnis zum gekreuzigten<br />

Messias haben die Jünger keine greifbaren Vorteile gesucht. Vielmehr traten sie mit ihm in<br />

einen schmerzlichen Gegensatz zu ihrem Volk, in dem sie <strong>von</strong> Jugend auf das auserwählte Volk<br />

Gottes gesehen hatten, mit ihm riskierten sie sogar ihr Leben. Es ist zu beachten, dass der Oster-<br />

glaube den Jüngern keinerlei greifbare Vorteile brachte, dass sie durch ihn vielmehr in einen<br />

Gegensatz zu ihrem Volk traten und gar ihr Leben riskierten. Zu beachten ist aber auch, dass im<br />

Osterzeugnis nicht <strong>von</strong> einer welthaft körperlichen Auferstehung die Rede ist.<br />

Das Faktum, dass Jesus nach den Aussagen der neutestamentlichen Texte nicht welthaft kör-<br />

perlich auferstanden ist, dass er in seiner verklärten Leiblichkeit dem Menschen sichtbar<br />

gemacht werden muss bzw. sich sichtbar machen muss und dass er nicht sofort erkannt wird,

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