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demonstratio catholica traktat iii - von Prof. Dr. Joseph Schumacher

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bene und wieder zum Leben Gekommene zu erkennen, wenn auch die Aussagen bzw. die<br />

Berichte über die Leiblichkeit recht verschieden sind. In den älteren Texten sind sie<br />

zurückhaltender, in den jüngeren Texten sind sie hart realistisch. Aber auch in ihnen ist nicht<br />

etwa <strong>von</strong> einer irdischen Leiblichkeit des Auferstandenen die Rede. Letztendlich haben sie alle<br />

das gleiche Ziel, die älteren wie die jüngeren Berichte, sie wollen bezeugen, dass es wirklich<br />

Jesus ist, der da gegenwärtig ist, dass der Tote wieder lebendig ist und sich als solcher hat sehen<br />

lassen.<br />

Man wird also der Sache nicht gerecht, wenn man die Auferstehung als eine bildhafte Rede für<br />

das Fortleben nach dem Tode versteht.<br />

Es geht den Jüngern und den Berichten um die wirkliche Auferstehung Jesu und um die Identi-<br />

tät des Auferstandenen mit dem Gestorbenen. Das bestätigt auch Paulus im ersten Korinther-<br />

brief, wenn er <strong>von</strong> der Auferstehung Jesu im Zusammenhang mit der Auferstehung der Toten<br />

und nicht mit dem Fortleben der Seele nach dem Tode spricht (1 Kor 15). Für die endzeitliche<br />

Auferstehung der Toten ist ihm die leibliche Auferstehung Jesu der entscheidende Beweis und<br />

das entscheidende Modell. Bei der Verkündigung der Auferstehung Jesu geht es ihm mitnichten<br />

um eine bildliche Redeweise - das ist eindeutig -, sondern um eine Aussage, die die gemeinte<br />

Sache richtig, wenn auch nicht adäquat beschreibt.<br />

Auffallend ist, auch das ist ein gemeinsamer Zug der verschiedenen Erscheinungsberichte, dass<br />

uns in diesen Berichten durchgehend der Zweifel an der Wirklichkeit des Geschauten begegnet,<br />

dass der Glaube sich nicht spontan an den Erscheinungen entzündet, dass es zusätzlicher Hilfen<br />

und Beweise seitens des Auferstandenen bedarf, um den Glauben herbeizuführen (Lk 24,38 f).<br />

Die äußeren Fakten rufen also nicht automatisch den Osterglauben hervor, sie legen ihn aber na-<br />

he und erleichtern ihn. Das spricht einerseits gegen eine subjektive Visionstheorie, andererseits<br />

unterstreicht das die Tatsache, dass auch die Erstzeugen hinsichtlich der Auferstehung keines-<br />

wegs vom Glauben dispensiert werden, wobei ihr Sehen ihnen den Glauben freilich erleichtert.<br />

Die äußeren Geschehnisse der Erscheinungen des Auferstandenen und das Faktum des leeren<br />

Grabes sind zwar das Fundament des apostolischen Osterzeugnisses, aber sie haben den<br />

Glauben an die Auferstehung Jesu nicht automatisch hervorgerufen. Durch die Erscheinungen<br />

und das leere Grab wurde der Glaube nicht zwingend hervorgebracht, wohl aber nahegelegt und

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