25.01.2013 Aufrufe

demonstratio catholica traktat iii - von Prof. Dr. Joseph Schumacher

demonstratio catholica traktat iii - von Prof. Dr. Joseph Schumacher

demonstratio catholica traktat iii - von Prof. Dr. Joseph Schumacher

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

-399-<br />

Kapitels gewesen sind, und die Verbindung dieser beiden Wege, wie wir sie in Kapitel IV<br />

versucht haben. Bei der "via historica" liegt der Schwerpunkt auf der historischen Methode, bei<br />

der "via empirica" auf der philosophischen, beide Methoden stehen nebeneinander in der "via<br />

notarum". Die historische Methode erhebt auf dem Wege der Geschichtswissenschaft,<br />

historisch-kritisch, die Tatbestände oder Fakten, die philosophische Methode untersucht sie<br />

näher, analysiert und würdigt sie im Kontext ihrer Gegebenheiten und vergleicht sie mit<br />

analogen geistigen Vorgängen und Tatbeständen.<br />

1. Rom und die ökumenische Bewegung/Die Geschichte des Weltrates der Kirchen.<br />

Nun zur Frage des Verhältnisses der römischen Kirche zu den nichtkatholischen Kirchen und<br />

christlichen Gemeinschaften.<br />

Ökumene bedeutet soviel wie "bewohnte Erde". Verschiedentlich begegnet uns dieses Wort im<br />

Neuen Testament. So heißt es bei Lukas, der Kaiser Augustus habe in jenen Tagen den Befehl<br />

gegeben, die ganze Ökumene aufzuschreiben (Lk 2,1: "zαπογktαngσhαι π ˜ασαν τxην<br />

οzι iουµtgνην"). Nach Mt 24,14 erteilt Jesus den Befehl, das Evangelium <strong>von</strong> der Gottesherr-<br />

schaft in der ganzen Ökumene ("zgν ΄tολη| τ ˜η| οzι iουµtgνη|") zu verkünden. In diesem Sinne<br />

wurden in der alten Kirche die großen allgemeinen Konzilien "Ökumenische Konzilien"<br />

genannt im Gegensatz zu den Partikularkonzilien.<br />

Ökumene ist heute so etwas wie ein Reizwort geworden. Die ökumenische Bewegung hat ihre<br />

Wurzeln im Protestantismus des 19. Jahrhunderts. Damals entstanden die verschiedensten<br />

christlichen Zusammenschlüsse, innerkirchlich aber auch zwischenkirchlich. Sie wurden<br />

motiviert durch ein starkes Interesse am Erlebnis der Gemeinschaft und durch die Bedrohung<br />

des Christentums <strong>von</strong> außen und <strong>von</strong> innen her. Seit 1910 gibt es die Weltmissionskonferenz.<br />

In den zwanziger Jahren konstituierten sich die Weltkonferenz für praktisches Christentum und<br />

die Weltkonferenz für Glaube und Kirchenverfassung. Das war eine Zeit, da man in besonderer<br />

Weise auf der Suche nach der Kirche war. Guardini sprach damals <strong>von</strong> einem Erwachen der<br />

462<br />

Kirche in den Seelen . Das gilt für die Protestanten nicht weniger als für die Katholiken. Aus<br />

462<br />

Romano Guardini, Das Erwachen der Kirche in der Seele, in: Hochland 19, 1922, 257-267.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!