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demonstratio catholica traktat iii - von Prof. Dr. Joseph Schumacher

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-76-<br />

dass der Ton hier ursprünglich nicht auf der Demonstration des leeren Grabes lag, sondern auf<br />

64<br />

der Verkündigung der Auferstehung. Diese Meinung vertritt auch Mussner mit Nachdruck ,<br />

wenn er hervorhebt, dass im Mittelpunkt der Perikope Mk 16,1-8 nicht das leere Grab, sondern<br />

die Osterbotschaft steht, dass das leere Grab sekundär ist, dass es ursprünglich als Folge der<br />

Auferstehung verstanden und vermittels der Angelophanie in die Osterverkündigung ein-<br />

65<br />

bezogen wird .<br />

Er meint, vermittels der Engelsbotschaft, die sich aus den katechetischen Bemühungen erkläre,<br />

werde die Grabesgeschichte in die Osterverkündigung einbezogen, und erklärt, die älteste Form<br />

der Überlieferung vom leeren Grab, wie sie uns bei Markus begegne, weise gerade in ihrer Un-<br />

ausgeglichenheit, wenn man sie <strong>von</strong> den sekundären Ergänzungen im Dienste der keryg-<br />

matischen Auswertung loslöse, allenfalls mit großer Sicherheit auf das Faktum des leeren<br />

Grabes hin.<br />

Also: Die Grabesgeschichte erweckt nicht den Osterglauben, sie drückt ihn vielmehr aus.<br />

Gerade in ihrer ursprünglichen Form, ohne Engelsbotschaft, kann die Perikope nicht eine<br />

schöpferische Erfindung der Gemeinde sein. Schon die Zeugenschaft der Frauen spricht für die<br />

historische Grundlage dieser Geschichte. Die Verbindung dieser Erzählung mit der Engels-<br />

botschaft erklärt sich dann aus dem katechetischen Bemühen.<br />

Spuren des ursprünglichen Berichtes vom Grabesbesuch der Frauen finden wir in den nüchter-<br />

66<br />

nen Feststellungen Joh 20,1.2 und Lk 24,22 . Joh 20,1 f: Maria <strong>von</strong> Magdala läuft zu Simon<br />

Petrus und dem anderen Jünger und sagt: “Man hat den Herrn aus dem Grab fortgenommen und<br />

wir wissen nicht, wo man ihn hingelegt hat”. Lk 24,22: Die Emmausjünger erzählen dem<br />

Fremden, einige Frauen hätten berichtet, sie hätten das Grab Jesu leer gefunden.<br />

Der protestantische Exeget Ulrich Wilckens erklärt: “Die Geschichte (vom leeren Grab) dient<br />

64<br />

Franz Mussner, DieAuferstehung Jesu, München 1969, 129.<br />

65<br />

Ebd.<br />

66<br />

Vgl. Engelbert Gutwenger, Die Geschichtlichkeit der Auferstehung Jesu, in: Zeitschrift für katholische Theologie<br />

88, 1966, 257-282.

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