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demonstratio catholica traktat iii - von Prof. Dr. Joseph Schumacher

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239<br />

Irenäus <strong>von</strong> Lyon, Adversus haereses, 3,3,2 f.<br />

-246-<br />

239<br />

Irenäus bemerkt, dass die Kirche <strong>von</strong> Rom durch Petrus und Paulus gegründet worden sei ,<br />

und Tertullian erwähnt noch genauer die Missionstätigkeit des Petrus und dessen Tod in Rom,<br />

und zwar an verschiedenen Stellen. Nach ihm ist Petrus in Rom gekreuzigt worden (Tertullian<br />

zitiert Joh 21,18 f). Er weiß ferner zu berichten, dass Paulus enthauptet wurde unter dem<br />

240<br />

gleichen Nero, was vermutlich ein Schluss aus Apg 22,26 (Paulus als römischer Bürger) ist .<br />

Aus den Apokryphen tritt dann legendär hinzu, dass Petrus das Martyrium durch Kreuzigung<br />

241<br />

mit dem Kopf nach unten erlitten hat .<br />

Die älteste literarische Bezeugung des Petrusgrabes in Rom ist, wie schon gesagt, die Angabe<br />

des Gaius <strong>von</strong> Rom, die das "τktοπαιον des Apostels Petrus" am Vatikan lokalisiert. Seit der<br />

konstantinischen Zeit wurde demgemäß das Grab des Petrus unter der Confessio der Peterskir-<br />

che verehrt. Daneben wurde seit dieser Zeit das Grab des Paulus in der Paulskirche an der "Via<br />

Ostiensis" verehrt. Beide Kirchen, die Paulskirche (St. Paul vor den Mauern) und die Peterskir-<br />

che am vatikanischen Hügel, verdanken ihre Entstehung Konstantin dem Großen.<br />

Neuerdings haben die Grabungen unter der Confessio der Peterskirche in den 40er und 50er<br />

Jahren die Wahrscheinlichkeit, dass es sich hier wirklich um das Grab des Petrus handelt, sehr<br />

erhöht. Das Grabmonument, das "τktοπαιον", <strong>von</strong> dem Gaius spricht, würde dann über dem<br />

242<br />

wirklichen Grab des Petrus errichtet worden sein, und zwar um 160 nach Christus .<br />

Es fällt auch auf, dass Petrus und Paulus <strong>von</strong> jeher in Rom eine besondere Verehrung gefunden<br />

haben und dass keine andere Stadt je den Anspruch erhoben hat, das Petrusgrab zu besitzen.<br />

Auch die Irrlehrer stellten in ältester Zeit den Anspruch Roms nicht in Frage. Niemals hat man<br />

Rom den Anspruch streitig gemacht, das Petrusgrab zu besitzen.<br />

Für die Sonderstellung des Petrus spricht auch die Tatsache, dass er in der Kunst bereits in<br />

240<br />

Tertullian, De praescr. haer. 32,2; 36,3; De bapt. 4,3; Adv. Marc 4,5,1.<br />

241<br />

Vgl.die apokryphe Apostelgeschichte.<br />

242 2<br />

vgl. Engelbert Kirschbaum, Art. Petrusgrab, in: Lexikon für Theologie und Kirche VIII, Freiburg 1963,<br />

387-390.

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