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demonstratio catholica traktat iii - von Prof. Dr. Joseph Schumacher

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-159-<br />

<strong>von</strong> zwölf auswählt und dieser Gruppe eine klare Sonderstellung zuerkennt, in der dann ein einziger<br />

klar und unmissverständlich die Führung erhält. Der besondere Rang der Zwölf wird<br />

immer wieder <strong>von</strong> den Evangelien hervorgehoben, ebenso die einzigartige Stellung des Petrus<br />

innerhalb dieser Gruppe.<br />

Was Jesus in seinen irdischen Tagen vorbereitet hat, tritt dann zutage nach seiner Auferste-<br />

hung.<br />

Zwei bis drei Jahre hat das öffentliche Wirken Jesu gedauert, bis es einen jähen Abschluss fand<br />

in seiner Hinrichtung am Kreuz. Diese wurde vorbereitet durch die Ablehnung, die Jesus durch<br />

die Mehrheit des Volkes erfuhr, und durch den Hass der religiösen Führer des Judentums. Man<br />

lehnte seinen Anspruch und die Weise, wie er den Gotteswillen interpretierte, ab. Man lieferte<br />

ihn an den römischen Prokurator aus mit dem Vorwand, er sei ein politischer Aufrührer. Er<br />

starb am 14. oder 15. Nisan in einem der Jahre zwischen 30 und 33 unserer Zeitrechnung. Der<br />

gewaltsame Tod setzte Jesus ins Unrecht, auch in den Augen seiner Anhänger. Sie erkannten<br />

darin, dass sie sich getäuscht hatten. Die Bewegung um Jesus schien ihnen nun endgültig<br />

vorbei zu sein. Dann aber wurde er nach seiner Auferstehung wiederholt <strong>von</strong> seinen früheren<br />

Jüngern gesehen. Das führte zu einem neuen Anfang, der bestimmt war <strong>von</strong> der Errichtung der<br />

Kirche in der Welt und <strong>von</strong> der Hoffnung auf die Wiederkehr des Auferstandenen am Jüngsten<br />

171 Tag .<br />

Ich fasse noch einmal zusammen: Das Verhältnis der nachösterlichen Kirche zur vorösterlichen<br />

“βασιλgtια”-Verkündigung stellt sich folgendermaßen dar: Die Verbindung zwischen der “βα-<br />

σιλgtια” und der Kirche ist Jesus selbst, um den sich die Kirche nach Ostern konstituiert. Das<br />

heißt jedoch nicht, dass die Kirche das Reich Gottes ist, dass sie mit der “βασιλgtια” identisch<br />

ist. Man kann auch nicht sagen, dass sie die “Jetztgestalt des Gottesreiches” oder das “Reich<br />

Gottes auf Erden” ist, wohl aber kann und muss man sagen, dass in ihr die Kräfte der Got-<br />

tesherrschaft wirksam sind, vor allem aber muss man sagen, dass die Kirche dereinst die<br />

Gottesgemeinde der vollendeten “βασιλgtια” wird oder werden soll, nämlich dann, wenn die<br />

171<br />

Karl Baus, Von der Urgemeinde zur frühchristlichen Großkirche (Hubert Jedin, Hrsg., Handbuch der Kirchengeschichte,<br />

Bd. 1), Freiburg 1985, 84-88.

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